88 Prozent der Österreicher fürchten, dass es zu Einschränkungen in der staatlichen Gesundheitsvorsorge kommt. Ihre Angst: immer mehr Wahl- statt Kassenärzte, Selbstbehalte und weniger Kuren. Das ergab eine market-Umfrage im Auftrag des oö. Reha- und Gesundheitszentrums Revital Aspach, für die im Dezember 812 für die Bevölkerung zwischen 25 und 75 Jahren repräsentative Personen interviewt wurden.

Die größten Sorgen

So sorgen sich 72 Prozent, dass Ärzte immer weniger Zeit für ihre Patienten haben. 66 Prozent befürchten längere Wartezeiten, 64 Prozent einen Schwund der Kassenpraxen, 58 Prozent, dass man künftig bei jedem Arztbesuch einen Selbstbehalt zahlen muss. 66 Prozent erwarten, dass es immer schwieriger werden wird, eine Kur bewilligt zu bekommen, 74 Prozent, dass man für Kuren und Reha-Aufenthalte künftig einen höheren Selbstbehalt zahlen muss - wobei sich Jüngere mehr Sorgen machen als Ältere.

71 Prozent der Befragten fühlen sich nach eigenen Angaben nicht völlig gesund. Als häufigste Probleme wurden Beschwerden an der Wirbelsäule und am Bewegungsapparat sowie Übergewicht genannt. Die Verantwortung für ihre Gesundheit schieben aber viele - vor allem Jüngere - auf den Arzt ab: 47 Prozent sind der Ansicht, dass der Hausarzt für ihre Gesundheit mit verantwortlich sei, 34 Prozent sehen den Facharzt in der Pflicht. Dass sie für ihre Gesundheit ausschließlich selbst zuständig seien, meinen nur 43 Prozent.

Starkes Ost-West-Gefälle

Bei den Antworten auf die Frage, was man denn für die eigene Gesundheit tue, zeigte sich ein starkes Ost-West-Gefälle: Von den Westösterreichern lassen demnach 80 Prozent die Finger vom Rauchen, 71 Prozent bescheinigten sich selbst eine positive Lebenseinstellung, 46 Prozent gehen brav zur Vorsorge und 48 Prozent betreiben regelmäßig Sport. Im Osten zeigt sich ein ganz anderes Bild: Verzicht auf blauen Dunst und positive Lebenseinstellung nannten nur je 66 Prozent, regelmäßige Vorsorge 38 und Sport 35 Prozent.

In der Theorie wüssten die Österreicher aber schon, was zu tun ist: 92 Prozent halten eine Ernährungs- und Bewegungsschule von klein auf für sehr wichtig. Mehr als drei Viertel der Befragten sind der Meinung, dass mehr in die Prävention investiert werden sollte. 65 Prozent wünschen sich, dass Naturheilverfahren über die Sozialversicherung verrechenbar sind. Revital-Aspach-Geschäftsführer Günther Beck kann sich dieser Meinung anschließen: "Je mehr in Prävention investiert wird, desto weniger Ausgaben fallen im Alter für Therapien an. Auch die ganzheitliche Behandlung gewinnt immer mehr an Bedeutung", so seine Erfahrung.