Mit schweren Sturmböen bis zu orkanartigen Böen von bis zu 115 Stundenkilometern muss vor allem in Nordrhein-Westfalen, dem südlichen Niedersachsen, Nordhessen und Thüringen sowie in Teilen Sachsen-Anhalts und Sachsens gerechnet werden. Vor allem im Norden Deutschlands gibt es kräftige Niederschläge, die zum Teil als Schnee fallen. Im Schwarzwald und im Allgäu ist Dauerregen zu erwarten.

Flüge gestrichen

Der niederländische Wetterdienst KNMI hat am Donnerstag Alarmstufe ebenfalls Rot für große Teile des Landes ausgerufen. Erwartet wurden Orkanböen mit einer Stärke von bis zu 140 Kilometern pro Stunde. Der Sturm führte bereits am frühen Morgen zu starken Behinderungen im Verkehr. Mehrere Lastwagen waren durch die heftigen Böen umgekippt und blockierten Autobahnen. Am Amsterdamer Flughafen Schiphol waren 250 Flüge gestrichen worden, Passagiere wurden vor Verspätungen gewarnt. Wegen starker Seitenwinde konnten nicht alle Start- und Landebahnen genutzt werden.

In Regionen, in denen Orkanböen drohen, empfehlen die Meteorologen, Aufenthalte im Freien zu vermeiden. Sie warnen vor entwurzelten Bäumen, herabstürzenden Dachziegeln und Schäden an Gerüsten und Hochspannungsleitungen.

Der Sturm macht auch vielen Skifahrern zu schaffen, wir hier am Beispiel von Les Ruinettes, Bagnes, in der Schweiz:

Auch die Deutsche Bahn warnt ihre Fahrgäste auf ihrer Internetseite: Im Regional- und Fernverkehr seien Beeinträchtigungen möglich. Die Deutsche Bahn riet Reisendenden via Twitter, sich vorab über mögliche Störungen zu informieren. In Hessen gab es am Morgen keine Beeinträchtigungen des Bahnverkehrs.

Trifft auch Österreich

Das Sturmtief "Friederike", das am Mittwoch in Deutschland für Verkehrsbehinderungen gesorgt hatte, wird in abgeschwächter Form heute auch Österreich treffen, so die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Auf den Bergen seien Böen von etwa 120 Kilometern pro Stunde zu erwarten.

Gröbming: Bäume stürzen bei Schneesturm auf Haus

Sturmtiefs über dem Nordatlantik bringen mit kräftiger Nordwestströmung abwechselnd Kalt- und Warmfronten nach Österreich und zeitweise auch stürmischen Wind. "Von Mittwoch bis Donnerstag muss man in den tiefen Lagen Österreichs mit Böen zwischen 70 und 80 km/h rechnen, in exponierten Regionen sind kurzzeitig auch an die 100 km/h möglich", sagte Christian Csekits von der ZAMG. "Auf den Bergen kann der Wind deutlich stärker sein, hier sind auf vielen Gipfeln am Mittwoch und Donnerstag Böen um 120 km/h zu erwarten."

Beachtlich sind die Neuschneemengen, die stellenweise an der Nordseite der Alpen zusammenkommen. Im Gebiet Bregenzerwald, Arlberg, Außerfern fallen von Mittwoch bis Donnerstag selbst in den Tälern größtenteils 30 bis 60 Zentimeter Neuschnee, auf den Bergen bis zu 100 Zentimeter.

Spannung beim Hahnenkammrennen

Für das Hahnenkammrennen in Kitzbühel deutet sich auch in der Wetterküche durchaus Spannung an. Vor allem am Freitag- und Sonntagvormittag kann es schneien. In Summe sind am Hahnenkamm bis Samstagabend durchaus 20 bis 40 Zentimeter Neuschnee möglich.