Ein 37-jähriger Afghane, der im Sommer versucht haben soll, seine Frau zu töten, muss sich ab Dienstag wegen versuchten Mordes vor einem Geschworenengericht in Linz verantworten. Er soll die Mutter seiner vier Kinder mit einem Messer schwer verletzt und - mit einem offenen Benzinkanister in der Hand - gedroht haben, alles niederzubrennen. Ein Urteil ist erst am Mittwoch zu erwarten.

Gegen den 37-Jährigen bestand zum Zeitpunkt der Tat bereits ein Betretungsverbot. Dessen ungeachtet soll er am 1. Juli seiner Frau und den vier Kindern in deren Unterkunft im Bezirk Freistadt gefolgt sein. Aus einem Lagerraum soll er einen Benzinkanister mitgenommen und vor die Wohnung gestellt haben. Dann habe er laut Anklage die Tür aufgestoßen und sei mit einem Messer in der Hand ins Wohnzimmer gestürmt. Dort habe er eine seiner Töchter am Hals gepackt und zu ihr gesagt, sie solle leise sein, sonst werde er sie genau wie ihre Mutter töten.

Frau gelang die Flucht

Dann soll der Angeklagte zu seiner Frau gegangen sein und sie mit einem 32 Zentimeter langen Messer mehrmals in den Kopf gestochen haben. Die Schwerverletzte flehte ihn an, sie um der gemeinsamen Kinder Willen nicht zu töten. Er soll daraufhin den Benzinkanister geholt und angekündigt haben, er werde alles niederbrennen und alle umbringen, damit er Ruhe habe.

Irgendwie gelang es der Frau, ihn dazu zu bringen, den Kanister wieder zuzuschrauben. Dann flüchtete sie zu einem Nachbarn, der die Rettung rief. Auch ihm soll der Angeklagte gedroht haben, er werde alles niederbrennen, wenn er die Polizei holt. Dennoch wurde die Exekutive alarmiert. Wenig später ließ sich der Afghane widerstandslos festnehmen.

Der 37-Jährige ist teilweise geständig. Er behauptet aber, er habe seine Frau nicht töten, sondern nur erschrecken wollen. Den Benzinkanister will er geholt haben, um ihre Wunden zu desinfizieren. Dem Mann drohen zehn bis 20 Jahre Freiheitsstrafe oder lebenslang.