Die Landespolizeidirektion Niederösterreich hat am Dienstag dementiert, dass sich zu Silvester "Hunderte Freizeit-Pyromanen" rund um das Gelände des Wiener Tierschutzvereins (WTV) in Vösendorf (Bezirk Mödling) versammelt hätten. "Vehement" zurückgewiesen wurde zudem die Darstellung von WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic vom "vermeintlichen polizeilichen Niemandsland".

Im Zusammenhang mit Böllerschüssen beim Tierschutzverein seien drei Anzeigen eingegangen, teilte Polizeisprecher Johann Baumschlager am Dienstag mit. In allen Fällen seien Streifen entsandt worden.

Keine Übertretungen nach dem Pyrotechnikgesetz

Die erste Anzeige zu Silvester am Nachmittag sei von Petrovic selbst erstattet worden. Es seien keine Übertretungen nach dem Pyrotechnikgesetz festgestellt worden. WTV-Mitarbeiter hätten ausgesagt, nichts von Böllern bemerkt zu haben.

Nach einer zweiten Anzeige kurz vor Mitternacht sei Kontaktaufnahme mit WTV-Verantwortlichen erfolglos geblieben. Das Areal sei versperrt gewesen, so Baumschlager. Beamte hätten "mittleren bis starken Pyrotechnikeinsatz" in der Umgebung des Tierheims auf Vösendorfer Gebiet, aber keine Übertretungen festgestellt.

Einer dritten Anzeige vom Montagnachmittag, wonach auf einem Nachbargrundstück Kracher abgeschossen würden, sei ebenso nachgegangen worden. Bei der überprüften Örtlichkeit habe es sich um ein Mehrparteienhaus auf Wiener Gebiet gehandelt, so Baumschlager.

Die Polizei sei somit "dreimal vor Ort" gewesen, betonte der Sprecher. In keinem der Fälle seien "Hunderte Freizeit-Pyromanen" angetroffen worden. Ob um Mitternacht auch ins Tierheim hineingeschossen wurde, habe nicht festgestellt werden können, weil eben keine Mitarbeiter mehr angetroffen worden seien. Von polizeilichem Niemandsland könne keine Rede sein. Wenn notwendig, gebe es gegenseitige Unterstützung aus Niederösterreich für Wien und umgekehrt, hielt Baumschlager fest.