Die beiden die "Kleine Galerie" flankierenden Räume wurden nach umfangreichen wissenschaftlichen Untersuchungen aufwendig restauriert. Besonderes Merkmal der Räume sind die zahlreichen asiatischen Lacktafeln - und vor allem die wertvollen Porzellanvasen und Figuren, die die Wände schmücken.

Die Prestige-Zimmer wurden von Kaiserin Maria Theresia für vertrauliche Gespräche oder auch für gesellige Spielrunden genutzt, wie Elfriede Iby von der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft (SKB) im Gespräch mit der APA am Donnerstag erläuterte. Die Monarchin war eine leidenschaftliche Sammlerin fernöstlicher Kunst. Objekte aus China und Japan prägen die beiden Kabinette, von denen eines einen runden und das andere einen ovalen Grundriss aufweist.

© APA/HERBERT NEUBAUER

Restauriert wurden nun unter anderem 133 bemalte chinesische Tafeln. Dass ihre Motive - Gebäude und Landschaften - relativ gut erhalten sind, hat einen einfachen Grund: Bei einer Renovierung um 1900 wurden die ehemaligen, noch nicht ausgebleichten Rückseiten der Objekte (es handelt sich um einstige Paravents, Anm.) als Vorderseiten eingebaut. Diese Umgestaltung wurde im Rahmen der Generalsanierung nun wieder rückgängig gemacht.

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Als große Herausforderung galt vor allem die Restaurierung und Aufstellung der 242 Porzellangefäße und der zehn laut SKB sehr seltenen japanischen Lackfläschchen. Waren sie zuletzt angeklebt, um sie vor Diebstahl zu schützen, wurde nun ein neues Montagekonzept angewendet. Sie wurden mit speziellem Wachs fixiert und zudem angeschraubt. Letzteres entspricht der historischen Vorgangsweise. Löcher an den Unterseiten der kostbaren Schaustücke sowie Stifte auf den Konsolen waren bereits vorhanden, wie betont wurde.

Die Kosten für die Kabinetts-Restaurierung werden von der SKB mit rund 1,65 Mio. Euro beziffert. Die wertvolle Ausgestaltung der Zimmer kann von den Schlossbesuchern nur von außen - durch Glastüren - betrachtet werden. Ein Betreten der Räume ist nicht gestattet. Auch die Fenster bleiben verdunkelt, um den Lichteinfall möglichst gering zu halten.