Bei einer Explosion in der Gasstation von Gas Connect in Baumgarten in Niederösterreich ist am Dienstag in der Früh eine Person ums Leben gekommen. 21 Menschen wurden verletzt, einer davon schwer. Ursache für den Unfall dürfte ein technisches Gebrechen gewesen sein. Die genaue Ursache kennt man aber noch nicht.

Die Gasleitungen nach Italien, Deutschland und Ungarn wurden am Dienstag vor Mitternacht wieder in Betrieb genommen, teilte der Betreiber mit. Das bestätigte auch der Geschäftsführer von Gas Connect Austria GmbH, Harald Stindl, im Ö1-Morgen-Journal. Die beschädigten Teile der Anlage seien bis auf Weiteres außer Betrieb.

Nicht nur Österreicher unter Opfern

Unter den Opfern sind nach Angaben vom Dienstagabend doch nicht nur österreichische Staatsbürger. Zu den Leichtverletzten würden auch Mitarbeiter von Kontraktoren aus sechs weiteren Ländern zählen, teilte das Unternehmen auf seiner Website mit.

Die Ursache der Explosion blieb vorerst ungeklärt. "Derzeit gehen wir von einem technischen Gebrechen aus", unterstrich das Unternehmen am Abend. Der genaue Unfallhergang sei Gegenstand von Untersuchungen und der Ermittlungen der Polizei. Man hoffe auf einen "Richtungsweg im Laufe des Tages", sagte Sprecher Armin Teichert am Vormittag zur APA.

Forensische Sachverständige seien ebenso an der Arbeit wie Vertreter von Versicherungen und "Experten aus den eigenen Reihen". Nicht ausschließen wollte Teichert, dass es zur Klärung der Ursache der Explosion auch eines metallurgischen Gutachtens bedürfen könnte.

Seitens GCA werde alles getan, um diese Arbeit zu unterstützen. Die beschädigten Teile der Anlage seien bis auf Weiteres außer Betrieb.

Wie lange die Untersuchungen zur Ursache der Explosion in der Erdgasstation Baumgarten dauern werden, sei offen, sagte eine Sprecherin der Gas Connect Austria GmbH (GCA) am Mittwochvormittag auf Anfrage. Zur Höhe des Sachschadens könnten noch keine Angaben gemacht werden.

Der Sprecherin zufolge ist der von dem Unfall betroffene Abschnitt in der Erdgasstation - GCA-Geschäftsführer Stefan Wagenhofer hatte am Dienstagnachmittag von etwa 100 mal 100 Metern gesprochen, wo es zuletzt eine Bautätigkeit gegeben habe - von anderen Leitungen isoliert worden. Deshalb sei es auch möglich gewesen, den Gas-Transit wieder aufzunehmen.

Todesopfer ein TÜV-Mitarbeiter

Die Landespolizeidirektion hat am Mittwochvormittag bestätigt, dass bei der Explosion in der Erdgasstation Baumgarten ein 32-Jähriger ums Leben gekommen ist. Der Mann stammte aus dem Bezirk Korneuburg, sagte Sprecher Raimund Schwaigerlehner auf Anfrage.

Ein Toter und zahlreiche Verletzte bei Explosion in Gasstation in Baumgarten

Laut einer Aussendung der Gas Connect Austria GmbH (GCA) handelte es sich um einen Mitarbeiter des TÜV (Technischer Überwachungsverein) Austria. Die bei dem Unfall Verletzten seien "mittlerweile fast alle aus dem Spital entlassen".

Am Ort des Unglücks hatte sich dem Sprecher zufolge der TÜV-Mitarbeiter mit einem neuen Anlagenteil im Bereich der Filterseparation beschäftigt. Während der Abnahme sei der Unfall passiert. Es habe eine "enorme Hitzeentwicklung" gegeben, so Teichert. Er sprach von möglicherweise 1000 Grad. Dadurch seien selbst Autos auf dem Parkplatz geschmolzen.

Der Mann, der von "Christophorus 9" ins AKH Wien geflogen wurde, ist nach Polizeiangaben 29 Jahre alt und GCA-Mitarbeiter. Es handle sich um einen österreichischen Staatsbürger, sagte Schwaigerlehner.

Er wurde dem Sprecher zufolge noch am Dienstag aus der Intensivstation entlassen.

Ein Anliegen war es Teichert, im Namen des Unternehmens den Dank an die Einsatzorganisationen und deren freiwillige Helfer ebenso wie an die Behörden auszusprechen. Die Zusammenarbeit nach dem Unglück habe hervorragend funktioniert.