In Österreich habe es von 2012 bis 2016 im Schnitt einen Anstieg der Lichtabstrahlung von etwa 50 Prozent gegeben, interpretierte der Astronom Günther Wuchterl auf Anfrage der APA die für Österreich gemessenen und im Fachjournal "Science Advances" veröffentlichten Daten.

Starker Anstieg

Im Vergleich zu den meisten anderen in der Studie erfassten Länder weise Österreich ziemlich starke Anstiege auf, sagte Wuchterl, der die Kuffner-Sternwarte in Wien leitet und seit Jahren gegen die Lichtverschmutzung kämpft. Ein Ort in Österreich hat sich im Beobachtungszeitraum sogar verdoppelt, was - aufgrund der Werte für die Strahlungsstärke - wohl Wien ist.

Einschränkend verweist Wuchterl auf einen Hinweis der Studienautoren, dass Österreich im Oktober 2016 - es wurden in der Studie nur die Messergebnisse von wolkenfreien Oktobernächten herangezogen - Schnee hatte, was die Messergebnisse beeinflusst haben könnte. Mit einem rechnerischen Anstieg der Lichtabstrahlung von rund zehn Prozent pro Jahr seien die Ergebnisse aber "verblüffend nah an dem, was wir für die Umweltanwaltschaft in Wien herausbekommen haben".

Während die Satelliten messen, was direkt nach oben gestrahlt wird, schauen sich Wuchterl und seine Kollegen an, wie viel Energie in die Lichtglocke geht, also was von Wolken und Atmosphäre wieder zurückgestrahlt wird. Und auch hier zeige sich ein Anstieg von rund zehn Prozent pro Jahr. "Man darf diese Übereinstimmung nicht gleich als Bestätigung sehen, aber es ist plausibler als ich gedacht hätte", so Wuchterl.