Rund ein Drittel der Schüler fühlt sich im Unterricht über- oder unterfordert. Das zeigt eine von der Bundesschülervertretung (BSV) durchgeführte Online-Umfrage mit rund 13.000 Teilnehmern vor allem aus dem AHS- und BMHS-Bereich. Mehr als ein Fünftel gab dabei an, überfordert zu sein, rund 13 Prozent fühlten sich unterfordert. Für 65 Prozent passten die Vorgaben.

Die didaktische und pädagogische Ausbildung ihrer Lehrer empfanden drei Viertel der Schüler als entweder "absolut" (18 Prozent) oder "eher" (57 Prozent) optimal. Ein Viertel ist von den Pädagogen dagegen "kaum" (21 Prozent) oder "gar nicht" (vier Prozent) überzeugt. Für Bundesschulsprecher Harald Zierfuß ist das "ein klares Zeichen für vermehrte Fort- und Weiterbildungen vom Standort gesteuert", hieß es in einer Aussendung.

70 Prozent Frontalunterricht

Bei der offenen Frage nach der bevorzugten Unterrichtsform nannten jeweils rund 30 Prozent "Projekte und Projektarbeiten" bzw. "Offenes Arbeiten". In der Praxis besteht der Schulalltag laut den Schülern allerdings zu rund 70 Prozent aus Frontalunterricht.

Bei der Integration von Schülern mit sprachlichen Barrieren sieht mehr als die Hälfte der Schüler (53 Prozent) noch Handlungsbedarf. Die andere Hälfte ortet einen solchen entweder nicht (zwölf Prozent) oder hat keine Erfahrungen mit dem Thema (36 Prozent). Die weit überwiegende Mehrzahl der an der Befragung teilnehmenden Schüler kommt allerdings mit AHS und BMHS aus Schultypen mit vergleichsweise geringen Anteilen von Schülern mit nichtdeutscher Muttersprache.

Am wichtigsten für das weitere Leben empfanden die Schüler übrigens nicht-fachliche Qualitäten: An oberster Stelle einer vierteiligen Skala stand dabei Selbstständigkeit (1,26), gefolgt von überzeugendem Auftreten (1,43) sowie Zeitmanagement und Organisation (1,47). Weiter hinten landeten sowohl Kenntnisse zu digitalen Medien (1,70) als auch zu Wirtschaft (1,78) sowie Politischer Bildung (1,85). Bei der Frage, ob diese Kompetenzen schon jetzt im Unterricht vermittelt werden, erzielten allerdings ausgerechnet das Auftreten sowie Zeitmanagement und Organisation die schlechtesten Werte.