Auf die Beschnüffelung im Boarding-Bereich reagierte auch das türkische Außenministerium auf seiner offiziellen Internetseite. Man sei wie immer "diskret und nicht aufdringlich" vorgegangen, betonte ein Sprecher des Finanzministeriums.

Die erlaubte Ein- und Ausfuhrgrenze von Bargeld liegt in Österreich bei 10.000 Euro. Seit Jahren werden regelmäßig Kontrollen mit einem Bargeld-Hund am Airport durchgeführt, sagte Johannes Pasquali von der Finanz. Diese würden unabhängig von der Nationalität der Passagiere erfolgen und naturgemäß nicht angekündigt. "Es hat darüber noch nie Beschwerden gegeben."

Kritik von der türkischen Kulturgemeinde

Nachdem Videos über den besagten Schnüffeleinsatz in sozialen Medien verbreitet wurden, hat sich ein Vertreter des türkischen Konsulats in Wien "noch am gleichen Abend" zur Untersuchung des Falls auf den Weg zum Flughafen gemacht, berichtete das türkische Außenministerium. Man habe ersucht, "die zuständigen österreichischen Behörden, insbesondere die Zollbeamten, zu ermahnen." Allerdings sei der Einsatz ohnehin sehr korrekt abgelaufen, sagte Pasquali auf APA-Anfrage. "Das kann man auch auf den Videos sehen." Die Türkische Kulturgemeinde bezeichnete das Agieren des österreichischen Zolls dennoch unter anderem als "menschenunwürdig" und "inhuman".

Kontrollen auch in Istanbul

Einen ähnlichen Einsatz wie zuvor am Vienna Airport mit einem Spürhund gab es am Freitag offenbar am Flughafen von Istanbul. Die türkische Polizei hätte mit einem Diensthund die österreichischen Passagiere vor dem Abflug nach Wien kontrolliert, meldete die türkische Nachrichtenagentur Dogan laut AFP.

Betroffen waren offenbar Reisende, die mit einer Maschine der Turkish Airlines nach Österreich fliegen wollten. Das Flugzeug (Planabflug in Istanbul: 17.40 Uhr Ortszeit) startete mit wenigen Minuten Verspätung vom Atatürk-Flughafen in Istanbul. Laut der türkischen Nachrichtenagentur hätten die türkischen Behörden auf die zuvor erfolgten Kontrollen in Wien reagiert.