Erste Schuldsprüche hat es am Freitag am Wiener Landesgericht für Strafsachen im Prozess gegen eine brutale Schlägerbande gegeben, die drei Überfälle in Wien, Niederösterreich und in Rumänien verübt haben soll. Außerdem wird den drei Angeklagten, die einer kriminellen Organisation angehört haben sollen, vorgeworfen, die Ex-Freundin ihres Bosses und ihren neuen Ehemann entführt und malträtiert zu haben.

In erster Instanz erledigt wurde vorerst ein Anklagefaktum, das sich auf einen Überfall auf einen 19-jährigen in Deutsch-Wagram (Bezirk Gänserndorf) bezog. Der Bursch wurde am 8. Oktober 2016 Opfer eines Carjacking. Er war in einem alten Mercedes 180 C unterwegs, als er von zwei Angeklagten angehalten und nach dem Weg gefragt wurde.

In den Kofferraum gesperrt

Plötzlich setzten sich die Männer in das Auto und zwangen den jungen Mann, Richtung Gerasdorf zu fahren. Bereits während der Fahrt wurde der 19-Jährige misshandelt. Später wurde er aus dem Wagen gezerrt, erneut geschlagen, gefesselt und in den Kofferraum gesperrt. Auf einem Feldweg warfen die gebürtigen Rumänen den 19-Jährigen dann aus dem Wagen und machten sich mit Wertgegenständen und dem Fahrzeug aus dem Staub.

Dafür setzte es nun unbedingte Freiheitsstrafen von vier bzw. fünf Jahren und neun Monaten. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Separat weiterverhandelt wird ein ähnlich gelagerter Überfall auf einen 54-jährigen Wiener, ein Überfall auf ein Lokal im rumänischen Mioveni und die erpresserische Entführung der Ex-Freundin des Bandenbosses. Termin gibt es dafür noch keinen.