Von West Point direkt ins Steinerne Meer: Luke Beualieu (22) aus Boston wird nächstes Jahr an der altehrwürdigen Militärakademie als Leutnant der US-Army ausmustern. Derzeit macht sich der Kadett mit drei Landsleuten sowie österreichischen, albanischen und deutschen Kameraden im Gebirgskampfzentrum Saalfelden (Salzburg) fit für’s Hochgebirge. Und das schlaucht auch den bergerfahrenen Ami-Soldaten.

„In der ,mountain school’ der US-Army geht es eher darum, anderen auf den Berg zu helfen. Bei der Ausbildung hier klettert man auf so viele Berge hinauf wie möglich“, lacht der 22-Jährige. Es gibt aber einen weiteren Grund, warum Luke ein halbes Jahr in Österreich verbringt: Deutsch ist sein Hauptfach.

Beim Bundesheer ist man stolz auf seine Gebirgskompetenz – und teilt sie daher gerne.  „Mit unserem Know-how sind wir international sehr begehrt“, sagt Oberst Jörg Rodewald, Kommandant des Gebirgskampfzentrums, der Alpinschule des Heeres. Alleine in Saalfelden erhalten jährlich rund 80 ausländische Soldaten eine Gebirgsausbildung. Besonders eng ist die Kooperation mit der deutschen Bundeswehr, man hat die Ausbildungsvorschriften und Curricula vereinheitlicht.

„Wir stecken nicht nur Bergführer in die Uniform, sondern bilden Soldaten fürs Gebirge aus“, betont Oberst Wolfgang Weichselberger den Unterschied zu anderen Armeen. Er ist Leiter des neuen Kommandos „Gebirgskampf“, das aus der 6. Jägerbrigade hervorging und die Alpin-Kompetenzen bündelt. Das Spektrum reicht vom Katastropheneinsatz bis zum echten Gebirgskampf. „Immerhin bestehen zwei Drittel des Bundesgebietes aus Gebirge“, so Weichselberger.

Oberst Jörg Rodewald mit Minister Hans Peter Doskozil
Oberst Jörg Rodewald mit Minister Hans Peter Doskozil © Bundesheer/Pusch

Vom Können der Profis überzeugte sich am Donnerstag Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil. Auf 2300 Meter Höhe demonstrierten die Soldaten die Rettung des verletzten Piloten nach einer Hubschraubernotlandung am Berg (Die Vorführung sehen Sie im Video).