Die am Donnerstag durchgeführte Obduktion bestätigte nach Angaben der Polizei den Hitzetod des kleinen Buben. Die 17-Jährige und ihr 20 Jahre alter Freund - der nicht der Kindsvater ist - fuhren am Dienstag von der Steiermark nach Vorarlberg zurück, wo die beiden leben. Als sie am Nachmittag am Wohnsitz des Mannes eintrafen, war das Kleinkind im Kindersitz eingeschlafen. Weil sie ihren Buben nicht aufwecken wollte, ließ ihn die Mutter im Fahrzeug zurück, und begab sich ohne ihn ins Wohnhaus. Da der Abstellplatz des Pkw nicht einsehbar war, konnte das schlafende Kind niemandem auffallen.

In der Wohnung des Mannes schliefen nach der anstrengenden Autofahrt sowohl die 17-Jährige als auch ihr Freund ein. Als sie erst am Abend wieder wach wurden, bemerkten sie das Fehlen des Kindes, woraufhin der 20-Jährige sofort zum Auto lief. Das Kind war zu dem Zeitpunkt aber schon tot. Der Mann setzte umgehend einen Notruf ab und begann mit Reanimationsmaßnahmen.

Die Kindsmutter und der 20-Jährige wurden vom Kriseninterventionsteam betreut. Da nun die Hitzeeinwirkung als Todesursache des Buben feststeht, wird gegen die 17-Jährige ein Verfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung eingeleitet.

Verkehrspsychologin mahnt: Kinder nie allein im Auto lassen

Kinder sollten grundsätzlich nie allein im Auto gelassen werden - auch nicht für kurze Zeit. Darauf wies ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger im Zusammenhang mit dem Tod des kleinen Buben am Dienstag in Vorarlberg hin.

Das Innere eines Autos wird bei Hitze rasch zu einer Sauna. "Der Kreislauf eines Kleinkindes ist sensibel, Flüssigkeitsverlust ist extrem belastend", sagte Seidenberger. Ein Seitenfenster einen Spalt offenzulassen ist zu wenig. "Auch wenn es mühsam ist, die Babyschale herauszunehmen und den Kinderwagen auszuklappen - die Bequemlichkeit der Eltern darf nie im Vordergrund stehen", mahnte die Psychologin. Selbst wenn Mutter oder Vater nur einen kurzen Weg erledigen wollen, sollten sie das Kind mitnehmen, denn es kann ungeplant zu einer Verzögerung kommen.

An Passanten richtet die Verkehrspsychologin den Appell, allein in einem heißen Auto zurückgelassene Kinder nicht zu ignorieren. Sie rät, in einem solchen Fall nach Angehörigen in der Umgebung Ausschau zu halten und nötigenfalls die Polizei zu rufen. Die Beamten sind imstande, ein Auto professionell zu öffnen. Nicht ratsam sei es, eine Scheibe einzuschlagen - wegen Verletzungsgefahr und der Möglichkeit, die Situation falsch eingeschätzt zu haben.