Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat seit Jänner 2017 acht Lebensmittel, die das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) überschritten haben, regelmäßig überprüfen lassen. Unter den acht an den Start gegangenen Produkten hat sich ein eindeutiger Langzeitsieger herauskristallisiert: Das Joghurt war nach 26 Wochen weiterhin unbedenklich verzehrbar, schrieb die NGO am Freitag in einer Aussendung.

206.000 Tonnen Lebensmittel im Müll

Sechs der anderen sieben Lebensmittel, darunter Tofu, Eier und Wurst, haben auch deutlich länger gehalten, als es das MHD vermuten lässt. "Das Testergebnis ist natürlich keine Empfehlung, Joghurt so alt werden zu lassen. Besser ist es, Lebensmittel nicht im Übermaß zu kaufen und daheim darauf zu achten, dass zuerst eingekaufte Produkte auch als erstes gegessen werden", sagte Greenpeace-Sprecher Herwig Schuster.

Der Hintergrund des Tests: In den österreichischen Haushalten landen jährlich 206.000 Tonnen Lebensmittel im Müll - und das, obwohl diese noch genießbar sind. Schuld daran ist oft auch das MHD, das viele mit einem Ablaufdatum verwechseln. Ein echtes Ablaufdatum gibt es nur für ganz wenige, besonders leicht verderbliche Waren wie Frischfisch oder Faschiertes. Statt dem MHD steht hier auf den Lebensmitteln "Zu verbrauchen bis...". "Dieses Verbrauchsdatum ist im Gegensatz zum Mindesthaltbarkeitsdatum absolut ernst zu nehmen", riet Schuster.