Ein 15-Jähriger soll einen Amoklauf an einer oberösterreichischen Schule geplant haben. Das Vorhaben war laut Ermittlern "sehr konkret". Die Absichten flogen allerdings auf und der Bursch, der bereits wegen rechtsextremer Schmierereien im Visier der Polizei war, ist mittlerweile in Untersuchungshaft, bestätigte die Staatsanwaltschaft Wels am Dienstag eine Online-Meldung der "BezirksRundschau".

Der Jugendliche soll in persönlichen Gesprächen Schülern von seinen Plänen erzählt haben. Seine Drohungen richteten sich offenbar gegen Lehrer. Laut "BezirksRundschau" war der Bursch früher selbst Schüler an der betroffenen Neuen Mittelschule im Bezirk Gmunden. Die Staatsanwaltschaft sagte dazu vorerst nichts. Das Motiv "betrifft das schulische Umfeld", so Sprecher Christian Hubmer. Details dazu wurden aber nicht bekannt gegeben, ebenso nicht, ob der Jugendliche geständig ist.

Schmierereien an Schule

Ursprünglich war der bisher unbescholtene 15-Jährige wegen diverser Schmierereien an der Schule, die laut Staatsanwaltschaft gegen das Verbotsgesetz verstoßen könnten, ins Visier der Polizei geraten. Konkret geht es dabei um Hakenkreuze. Er war deswegen bereits auf die Inspektion geladen, als die Schule die Exekutive über den Verdacht informierte, dass ein Amoklauf geplant sein könnte.

Bei einer freiwilligen Nachschau durch die Polizei wurden in der Wohnung des Verdächtigen Waffen gefunden: Hieb- und Stichwaffen sowie eine Gaspistole wurden sichergestellt. Schließlich klickten für den 15-Jährigen am Freitag der Vorwoche die Handschellen, mittlerweile wurde Untersuchungshaft verhängt.

"Nicht direkt auffällig"

Bezirksschulinspektor Robert Thalhammer betonte gegenüber der Zeitung, der Jugendliche sei zuvor bereits bekannt, aber "nicht direkt auffällig" gewesen. Die Pädagogen an der Schule seien "sehr nervös" gewesen, als sie von der Drohung des ehemaligen Schülers erfahren hätten, schilderte Thalhammer. Er selbst halte "die ganze Aktion aber trotzdem im Grunde für eine Aufschneiderei oder eine Prahlerei".

In der Zentrale des Landesschulrats für Oberösterreich sah man die Sache allerdings dramatischer: "Einige haben sich tatsächlich gefürchtet", berichtete Sprecher Karl Steinparz von entsprechenden Rückmeldungen aus dem Lehrkörper. Er sprach den Ermittlungsbehörden Lob aus, die Gefahr sei nun, da der Jugendliche in U-Haft ist, gebannt.