Ein ausgewachsener Keiler hat am Samstagabend in Wien-Donaustadt auf einem Spielplatz Kinder attackiert. Sie rannten davon und blieben unverletzt. Das Wildschwein verschanzte sich im Anschluss im Gebüsch einer Wohnhausanlage. Weil es keine Möglichkeit gab, das Tier zu betäuben und lebend zu fangen, wurde es schließlich von Beamten der Cobra erschossen, sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer.

Gegen 20.45 Uhr attackierte das Wildschwein in der Siebenbürgerstraße 4 die spielenden Kinder. "Sie haben alles richtig gemacht und sind sofort vom Spielplatz weggerannt", schilderte Maierhofer. Das Tier versteckte sich nach der Attacke in der danebengelegenen Wohnhausanlage in einem Gebüschgürtel im Innenhof. Die Polizisten versuchten zunächst noch, das Tier lebend zu fangen. Vom Veterinäramt der Stadt Wien wurde ihnen jedoch beschieden, dass kein Betäubungsmittelgewehr verfügbar sei. Lediglich eine Betäubung via Blasrohr aus kurzer Distanz sei möglich, dies war aber zu gefährlich.

In weiterer Folge wurden Polizeidiensthunde hinzugezogen und versucht, das ausgewachsene Schwein mittels Fangschlaufe zu fassen, was aber misslang. "Weil mitten im Wohngebiet Gefahr im Verzug vorlag und alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft waren, wurde das Tier um 23.20 Uhr mit einem Schuss erlegt", sagte Maierhofer. Polizisten sperrten die Wohnanlage zuvor großflächig ab, zusätzlich wurden Beamten in den Stiegenhäusern positioniert, damit niemand die Anlage verließ. Ein Cobra-Beamter gab schließlich vom Dach eines Polizeibusses den gezielten Schuss ab. Der Keiler wurde vom Bezirksjägermeister weggebracht. Es dürfte nicht der erste Ausflug des Tiers in Wohngebiet gewesen sein. Bereits am Vortag gab es in der Donaustadt Einsätze wegen Gefährdung durch ein Wildschwein, am Freitag verließ das Tier aber selbstständig wieder die Stadt.