Stürmischer Wind hat in der Nacht auf Samstag die Feuerwehren in Niederösterreich auf Trab gehalten. Der Schwerpunkt der Einsätze lag im Bezirk Amstetten. Dort habe ab 20.00 Uhr die Zentrale doppelt besetzt werden müssen, da "Notrufe im Sekundentakt" eingingen, teilte Philipp Gutlederer vom Bezirksfeuerwehrkommando mit.

Insgesamt rückten in der Nacht auf Samstag die niederösterreichischen Feuerwehren rund 50 Mal sturmbedingt aus, davon 30 Mal im Bezirk Amstetten. Größtenteils habe es sich nur um kleinere Einsätze wie umgestürzte Bäume gehandelt, betonte Franz Resperger vom Landesfeuerwehrkommando gegenüber der APA.

Im Zusammenhang mit dem heftigen Sturm in Niederösterreich mussten Feuerwehren am Samstag in der Früh auf der Donau unterhalb des Kraftwerkes Greifenstein (Bezirk Tulln) eine Motorjacht flott machen. Das neun Tonnen schwere Boot dürfte sich losgerissen haben und war auf eine Sandbank aufgelaufen, berichtete Franz Resperger vom Landeskommando NÖ. Der Einsatz dauerte etwa zwei Stunden.

Laut Resperger hatte das Boot im Greifensteiner Donaualtarm geankert. Es dürfte wegen des heftigen Sturms in der Nacht unbemerkt abgetrieben sein und blieb in der Folge an der Sandbank hängen. Gegen 6.30 Uhr wurden die FF Korneuburg und Kritzendorf alarmiert, die mit 35 Mann ausrückten. Nachdem der Antrieb händisch freigeschaufelt worden war, wurde die Motorjacht mit Hebekissen angehoben und von Arbeitsbooten der Feuerwehr ins tiefe Wasser gezogen.

Auch in Oberösterreich hat der Sturm für mehr als 200 Feuerwehreinsätze gesorgt. Binnen nur zweieinhalb Stunden rückten landesweit 80 Feuerwehren mit etwa 1.200 Mann zu 195 Einsätzen aus. Dann sei der Sturm wieder abgeflaut und es seien nur mehr wenige Einsätze hinzugekommen, sagte ein Sprecher der Landeswarnzentrale am Samstag zur APA.

Betroffen war vom Sturm vor allem der oberösterreichische Zentralraum. Geknickte Bäume und herabfallende Äste sorgten für unterbrochene Stromleitungen und Behinderungen im Straßenverkehr. In Traun und Steyr stürzten Bäume in die Oberleitung der ÖBB und begannen zu rauchen. Zum Teil wurden Dächer abgedeckt, in einem Wohnhaus in Kronstorf (Bezirk Linz-Land) brach ein Brand aus.

Wie die Feuerwehr meldete, wurden vom Sturm mehrere Maibäume geknickt. Die Einsatzkräfte waren vor allem mit Aufräumarbeiten beschäftigt, mussten aber zugleich Baugerüste sichern, Dächer provisorisch abdichten und lose Teile an Häusern entfernen. Verletzt wurde durch den Sturm nach bisherigen Erkenntnissen niemand.