Der Schneefall hat am Mittwochnachmittag zu Autobahnsperren in Niederösterreich geführt. Betroffen waren laut Asfinag die West- (A1) und die Außenringautobahn (A21), wo sogar ein Notquartier eingerichtet werden musste.

Die Außenringautobahn (A21) ist wieder ungehindert befahrbar. Das teilte die ASFINAG am Donnerstag in der Früh in einer Aussendung mit. Sperren auf der Westautobahn (A1) und Behinderungen auf der Südautobahn (A2) waren demnach ebenfalls bereits in der zweiten Nachthälfte beendet.

Seit Donnerstagnachmittag waren die ASFINAG mit 20 Einsatzfahrzeugen, die Polizei mit zwölf Streifenwagen, die Feuerwehr mit rund 100 Kräften inklusive Gerätschaften sowie fünf Abschleppfahrzeuge von Berge-Unternehmen auf der A21 im Dauereinsatz gewesen, um Unfallstellen zu räumen und hängen gebliebene Fahrzeuge zu bergen. "Die Rahmenbedingungen dieses Einsatzes waren äußerst herausfordernd", erklärte ASFINAG-Geschäftsführer Josef Fiala, der sich für die Unterstützung durch die lokalen Einsatzorganisationen bedankte.

Auch auf der A2 im Wechselabschnitt zwischen Niederösterreich und der Steiermark bleiben viele Fahrzeuge hängen, selbst die Räumfahrzeuge blieben stecken. Mehr dazu hier.

Dauereinsatz für die Feuerwehren
Dauereinsatz für die Feuerwehren © APA/BFK BADEN/STEFAN SCHNEIDER

Prominentes Stauopfer

Unter den Eingeschlossenen war auch Puls 4-Moderator Florian Danner, der am Abend bereits sieben Stunden lang im Stau steckte - und das, obwohl seine Heimfahrt vom Studio über die Außenringautobahn in den Wienerwald nur vier Kilometer lang ist.

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Die winterlichen Bedingungen in Niederösterreich haben am späten Nachmittag dann zu weiteren Straßensperren geführt. Die Polizei nannte am Mittwochnachmittag unter anderem die B13, die B1 (in Gablitz), die L110 und die L120.

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Großeinsatz in Wien

Aufgrund des Wintereinbruchs war auch die Wiener Berufsfeuerwehr am Mittwoch im Dauereinsatz: Alleine seit 16.00, 17.00 Uhr musste 55 Mal ausgerückt werden, vor allem wegen loser Äste und umgestürzter Bäume in den Bezirken 13, 14 und 23. "In Liesing glaubt man, man ist in Kitzbühel", sagte Sprecher Christian Feiler.

Dem immer intensiver fallenden Nassschnee waren viele der bereits mit laub bedeckten Äste oft nicht gewachsen und gaben unter dem Gewicht nach. Dazu kamen noch Windböen bis zu 80 km/h, die etwa in der Kaltenleutgebner Straße Bäume umwarfen und diese blockierten.

Bis 19.30 Uhr wurden an die 90 Einsätze absolviert. "Normal sind in 24 Stunden rund 100. Und wir haben noch die ganze Nacht vor uns", meinte Feiler.

Lawinengefahr in Niederösterreich

Der Wintereinbruch hat in Niederösterreich bis zu einem Meter Neuschnee innerhalb von 24 Stunden gebracht. Für Donnerstag wurde in den Ybbstaler Alpen und im Rax-Schneeberg-Gebiet oberhalb der Waldgrenze eine große Lawinengefahr (Stufe "4" der fünfteiligen Skala) prognostiziert, in den übrigen Regionen ein erhebliches Risiko. In der Nacht auf Donnerstag soll der intensive Schneefall anhalten.

Notfallmaßnahmen für Bauern

Die Wiener Winzer dürfen Heuballen - oder auch spezielle Kerzen - anzünden, um durch den Rauch ihre Reben vor Frost zu schützen. Das hat Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) am Mittwoch der APA mitgeteilt. Die Erlaubnis gilt schon ab der kommenden Nacht. Die Auflagen, so betonte die Ressortchefin im APA-Gespräch, seien jedoch streng.

"Es wurde eine zeitliche und räumliche Ausnahme geschaffen", verwies Sima drauf, dass derartige Maßnahmen prinzipiell verboten seien. Dank einer Verordnung, die am Mittwochabend um 19.00 Uhr in Kraft tritt, ist es den Weinbauern aber möglich, legal ein Feuer zu entzünden. Die Genehmigung gilt bis 15. Mai.

Wegen des Wintereinbruchs und den damit verbundenen Temperaturen unter dem Gefrierpunkt erlaubt das Land Tirol Räuchern als Frostschutzmaßnahme bei Obst- und Weinkulturen. Per Verordnung sei dieses von Mittwoch bis zum 15. Juni erlaubt, hieß es in einer Aussendung.