Für sechs von zehn Österreichern spielen Freundschaften eine sehr große Rolle in ihrem Leben. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Marketagent.com unter 501 Menschen zwischen 14 und 69 Jahren.

Zwischen vier und zehn engere Freunde

Insbesondere für Frauen und die jüngere Generation nehmen Freundschaften einen wichtigen Part ein. Zwei Drittel der Befragten haben einen besten Freund oder eine beste Freundin, jeder Dritte würde sich in einer ernsten Problemsituation eher an einen Freund wenden als an seine Familie. Im Schnitt zählen die Österreicher zehn Freunde zu ihrem weitesten und vier Freunde zu ihrem engsten Freundeskreis.

Social Media-Freundschaften haben für die meisten Befragten nicht den gleichen Stellenwert wie jene im "echten" Leben. Nur knapp drei von zehn Befragten sind der Ansicht, dass Online-Freundschaften mit Personen, die man nicht persönlich kennt, ebenso tief gehend sein können wie Freundschaften mit persönlichem Kontakt. Dieser Auffassung ist allen voran die jüngere Generation. "Der Durchschnitts-Österreicher hat 122 Freunde auf Facebook, würde jedoch nur einen Bruchteil davon, nämlich zehn, als echte Freunde bezeichnen", erläuterte Thomas Schwabl, Geschäftsführer von Marketagent.com.

Glaube an Freundschaft fürs Leben

84 Prozent der Österreicher glauben an die Freundschaft fürs Leben. So halten die engsten Freundschaften der Österreicher im Durchschnitt bereits seit 18 Jahren an. Entscheidend für die Entwicklung der wichtigsten Freundschaften ist laut den Befragten die Zeit als Jugendlicher bzw. junger Erwachsener. So knüpften 63,1 Prozent der Österreicher ihre wichtigsten Freundschaften während dieser Phase, bei vier von zehn entwickelten sich aber auch im Erwachsenen-Alter noch enge Freundschaften.

Bei so viel Vertrautheit, die zwischen Freunden entstehen kann, stellt sich oftmals die Frage, ob es eine rein platonische Beziehung zwischen Männern und Frauen überhaupt gibt. Gut ein Drittel der Befragten denken nicht, dass es eine solche gibt - allen voran Männer. Bereits jede dritte befragte Person hat angegeben, schon einmal in einen guten Freund bzw. eine gute Freundin verliebt gewesen zu sein. Bei den Männern waren es sogar 44 Prozent.

Für drei Viertel der Befragten ist die Bindung zu ihren Freunden so stark, dass sie diese wie ihre Familie sehen. Die wachsende Bedeutung von Freundschaften liegt für mehr als die Hälfte daran, dass der familiäre Zusammenhalt nicht mehr so stark ist wie früher.