Eisregen hat in Teilen Österreichs Dienstagfrüh für Glatteis auf Straßen und Wegen gesorgt. Vorsicht war auch auf Autobahnen und Schnellstraßen geboten. Die Asfinag und appellierte an alle Lenker: "Runter vom Gas und Abstand halten." In den frühen Morgenstunden habe es schon zwei Unfälle allein mit Asfinag-Einsatzfahrzeugen gegeben. Der angekündigte Eisregen hat vor allem in Ober- und Niederösterreich bereits in den Morgenstunden für teils spiegelglatte Straßen gesorgt. Tagsüber ändert sich daran wenig, generell muss man östlich von Salzburg sowie in Kärnten und der Steiermark bis Mittwochfrüh weiterhin mit Regen bei negativen Temperaturen rechnen. Im Westen spielt Glatteis kaum mehr eine Rolle, dort hat sich bereits bis in Mittelgebirgslagen durchgesetzt.

Höchste Disziplin gefragt

"Bei diesen Bedingungen müssen alle Autofahrerinnen und Autofahrer bitte viel Disziplin mitbringen", sagte Heimo Maier-Farkas, Chef der Autobahnmeistereien, "bitte unbedingt Abstand zu den Streufahrzeugen halten." Die Straßenbahnmeistereien seien mit rund 400 Fahrzeugen im Dauereinsatz. Es sei auch schon während der vergangenen Nacht vorbeugend gestreut worden. Trotzdem könne auch auf den Autobahnen blitzartige Glatteisbildung nicht ausgeschlossen werden.

Tief "Hubert" plagt Autofahrer

Verantwortlich für die Rutschpartie ist Tief "Hubert". Es hat Regen und Schnee dabei und sorgt in vielen Teilen Österreichs für Glatteis. Überwiegend gibt es am Dienstag dichte Wolken mit zunächst noch einigen Auflockerungen und Sonnenschein im Süden und Südosten. Hier wird es auch bis spät in den Nachmittag hinein weitgehend trocken sein.

Glatteis und gefrierender Regen

Sonst kommt es wiederholt zu Regen- und Schneefällen. Der Schwerpunkt liegt an der Alpennordseite, aber auch in Salzburg und Oberösterreich intensiviert sich der Niederschlag bis zum Abend deutlich. Die Schneefallgrenze bewegt sich zwischen tiefen Lagen im Osten und um 1500m im Westen.

In den Regengebieten muss großflächig mit Glatteis gerechnet werden, der Regen trifft hier auf gefrorenen Boden, warnt die ZAMG. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Südost bis Südwest. Frühtemperaturen minus 11 bis plus 5 Grad, Tageshöchsttemperaturen minus 6 bis plus 8 Grad.

Jänner war sonnig, aber kalt

Der Jänner 2017 war ungewöhnlich kalt und liegt einen Tag vor Monatsende drei Grad unter dem vieljährigen Durchschnitt. Hinter uns liegt aber auch einer der fünf sonnigsten Jänner-Monate seit Messbeginn, berichtete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). In vielen Regionen fehlten Niederschläge.

Spannendes Finish: Erst die beiden letzten Tage des Monat entscheiden die endgültige Reihung, sagte ZAMG-Wetterexperte Alexander Orlik. "Sicher ist auf jeden Fall, wir haben einen der beiden kältesten Jänner-Monate der letzten 30 Jahre erlebt. Der Jänner 1987 war noch etwas kälter und lag 4,1 Grad Celsius unter dem vieljährigen Mittel."

Der Jänner 2017 brachte eine Reihe extrem kalter Nächte. Die tiefste Temperatur wurde mit minus 29,7 Grad am 6. Jänner am Hinteren Brunnenkogel am Pitztaler Gletscher in 3.437 Meter Seehöhe gemessen. Die tiefste Temperatur unterhalb von 1.000 Meter Seehöhe registrierte die ZAMG am 7. Jänner in Radstadt (S, 835 m) mit minus 26,3 Grad. Der kälteste Ort unter 500 Meter Seehöhe war Klausen-Leopoldsdorf (N, 389 m) mit minus 22,4 Grad, gemessen am 11. Jänner. Verantwortlich für das Dauerfrieren waren arktische Luftmassen und ein beständiges Kältehoch über Zentraleuropa.

Ähnlich wie im Jänner 2006 war die Luft sehr trocken. "Es zeichnet sich einer der fünf sonnigsten Jänner-Monate der Messgeschichte ab," berichtete Orlik, "in der vorläufigen Monatsbilanz liegt die Zahl der Sonnenstunden um 35 Prozent über dem vieljährigen Mittel." Der sonnigste Ort war die Villacher Alpe in Kärnten mit rund 200 Sonnenstunden.

Extrem trocken war es im Süden sowie im Flachland Ost- und Nordösterreichs. In Dellach im Drautal (K, 628 m) fielen im gesamten Monat nur vier Millimeter Niederschlag. An der Wetterstation Leiser Berge (N, 457 m) waren es sechs Millimeter. Einen eher durchschnittlichen Jänner erlebten nur einige Regionen direkt an der Nordseite der Alpen. Über ganz Österreich gemittelt lag der Niederschlag um 36 Prozent unter dem vieljährigen Durchschnitt. Das bedeutet den trockensten Jänner seit 2002.

Dementsprechend mager fielen in den meisten Regionen die Schneemengen aus. Ein Minus von 25 bis 75 Prozent ergibt zum Beispiel die vorläufige Monatsbilanz der Neuschneemenge für Kärnten, die südlichen Steiermark, das Burgenland, das östliche Niederösterreich und Wien. Mehr Neuschnee als im Mittel gab es nur in einigen Regionen nördlich des Alpenhauptkamms. So fiel im Bundesland Salzburg 50 Prozent mehr Schnee als im Mittel. In Nordtirol sowie im Bergland von Ober- und Niederösterreich gab es um 25 bis 50 Prozent mehr.