Für den heimischen Handel gilt Ostern seit Langem als zweitwichtigstes "Konsumfest" nach Weihnachten. Auch wenn heuer - u.a. aufgrund des frühen Termins - keine großartigen Steigerungen erwartet werden, geht man seitens der Wirtschaftskammer von einem Osterumsatz von rund 200 Millionen Euro aus. In der Steiermark werden gut 36 Millionen Euro erwartet. Unumstößlich an der Spitze der Verkaufs- und Geschenke-Charts liegen Süßigkeiten, allen voran Schokohasen. Ostern ist traditionell aber auch für den Spielwarenhandel ein wichtiges Datum. Laut einer Konsumentenbefragung will rund jeder fünfte Österreicher zu Ostern Spielzeug verschenken.

Ein Milliarden-Markt

Im Trend liegen trotz der immer größer werdenden elektronischen Konkurrenz seit einigen Jahren wieder die Kinderzimmer-Klassiker. Mit traditionellem Spielzeug wurden in Österreich zuletzt mehr als 235 Millionen Euro jährlich umgesetzt. Weltweit ist Spielzeug ein gigantischer Wirtschaftsfaktor mit einem Volumen von fast 65 Milliarden Euro. Das spiegelt sich auch in den Unternehmenszahlen der großen Player wider.

Sowohl Playmobil als auch Lego eilen seit Jahren von Rekord zu Rekord. Allein in Österreich konnte Marktführer Lego im für die Gesamtbranche nicht einfachen Jahr 2012 den Einzelhandelsumsatz um 23 Prozent auf 45,5 Millionen Euro steigern. Der Marktanteil des dänischen Bauklotz-Giganten liegt hierzulande bei 17,6 Prozent, damit ist man die Nummer eins im Spielwarengeschäft.

Weltweit konnte Lego den Gewinn in den letzten fünf Jahren auf mittlerweile 750 Millionen Euro vervierfachen. Umso bemerkenswerter sind diese Zahlen, wenn man bedenkt, dass Lego Anfang des neuen Jahrtausends vor der Pleite stand. Ab 2017 wird Lego Produkte für den asiatischen Markt in China produzieren.

Auch Dauerrivale Playmobil, Teil der Unternehmensgruppe "Geobra Brandstätter" mit Sitz in Zirndorf nahe Nürnberg, konnte in den vergangenen Jahren jeweils kräftige Absatzsprünge hinlegen. Im Vorjahr wurde ein Rekordumsatz von 531 Millionen Euro verbucht - damit konnte Playmobil zum 14. Mal in Folge den Jahresumsatz steigern. Zum Vergleich: Vor fünf Jahren setzte das Unternehmen 379 Millionen Euro um.

Freie Fahrt für Märklin

Auch eine andere Traditionsmarke kann nach langem Hin und Her nun endgültig in eine gesicherte Zukunft abfahren. Der Modelleisenbahn-Krösus Märklin - 2009 kurz vor der Pleite - wurde vom Fürther Spielwarenproduzenten und Bobby-Car-Hersteller Simba Dickie übernommen. Die Märklin-Mitarbeiter am Standort in Göppingen erhalten eine Arbeitsplatzgarantie über fünf Jahre. Auch Märklin hat sich nach der Insolvenz von der Renaissance des klassischen Spielzeugs inspirieren lassen und sich - neben dem Modellbau - auch stärker in der Spielwarenbranche positioniert. Mit dem Einsteiger-Set "My World" (Batteriebahnen) werden jetzt verstärkt junge Käuferschichten angesprochen.