Sechs Wochen nach den Todesschüssen auf einen unbewaffneten schwarzen Teenager hat die US-Justiz den mutmaßlichen Täter angeklagt. Der 28-jährige George Zimmerman müsse sich wegen Mordes mit bedingtem Vorsatz (second degree murder) verantworten, sagte die Sonderermittlerin der Staatsanwaltschaft, Angela Corey. Zimmerman habe sich gestellt und sei bereits in Haft.

Zimmerman - ein Latino - soll den 17-jährigen Trayvon Martin erschossen haben. Der 28-Jährige, der an seinem Wohnort in Florida freiwillig auf Sicherheitspatrouille ging, beruft sich auf Notwehr. Dagegen spekulierten Medien, es könnten rassistische Motive hinter der Tat stecken. Der Fall hatte landesweite Empörung ausgelöst, weil die Polizei zunächst nicht gegen Zimmerman ermittelt hatte.

Zimmerman, ein "Hobby-Polizist", ist auf den Jugendlichen gestoßen, als er in der Tatnacht in seiner Nachbarschaft in Sanford freiwillig auf Sicherheitspatrouille gewesen war. Nach Medienberichten gab er nur einen Schuss auf den Teenager ab.

Dem Beschuldigten drohe eine lange Haftstrafe, sagte ein Rechtsexperte des TV-Senders CNN. Die Höchststrafe sei lebenslänglich. Ein möglicher Prozess dürfte besonders spektakulär werden, weil im Gerichtssaal Fernsehkameras erlaubt seien, meinte der Experte.