Der Wirbel wird nicht ausbleiben. Vor vier Jahren präsentierte die Landesregierung ein Sachprogramm, das den Ausbau der Windkraft in geordnetere Bahnen lenken sollte. Konflikte um Natur- und Vogelschutz sollten mit dem Kompromisspapier entschärft, Rechtssicherheit für Windparkplaner hergestellt werden.

Inzwischen ist das Ausbaupotenzial des Programms so gut wie ausgeschöpft. Das Land schnürt das Paket deshalb wieder auf, mit dem Ziel, es kräftig zu erweitern. Denn immer deutlicher wird: In Sachen Wasserkraft werden die energetischen Bäume nicht mehr in den Himmel wachsen, das Land ist aber ebenso wie der Bund unter Zugzwang, weil die Emissionen zuletzt eher gestiegen als gesunken sind.

Für einen Kurswechsel wird es allerdings nicht genügen, ein paar Verordnungen zu adaptieren. Das Verlassen eingetretener Pfade ist nötig, was – so ehrlich sollte man sein – nicht mit weitgehend schmerzfreien Energieausbau-Maßnahmen alleine gelingen wird. Verkehr und Raumordnung sind nur zwei der dringend zu behandelnden Großbaustellen.
Die Landesregierung hat die vorläufigen Zielwerte nun klar vor Augen. Der wirkliche Lackmustest steht erst an: wenn es nun darum geht, den Zielen mit entsprechenden politischen Handlungen gerecht zu werden.