Der unvergessene Willy Brandt sagte einmal: Jetzt wächst zusammen, was zusammen gehört. Das war kurz nach dem Mauerfall, der außerordentlichen Emotionalität der Stunde geschuldet, unzweifelhaft eine heroische Aufgabe für eine Generation und lässt sich noch heute an allen Ecken und Ende der bundesdeutschen Republik als plagendes Wachstumsschmerz begutachten. In Brandts Spuren wandelt, fordert Angela Merkel von FDP, Grünen, CSU und CDU: Es muss zusammen, was nicht zusammengehört. Immerhin: Allein das Ausrufen des Staatsnamens dieser Insel mit dem Hang zu Reggae, Rum und Joint hat inzwischen in Berlin so etwas wie ein traumhaftes Versprechen auf eine bessere Zukunft angenommen. Auch wenn sich eine Koalition in Schwarzrotgrün - früher übrigens falsche Ampel oder Schwampel – im Vergleich zur Einheit wie Kindergeburtstag organisieren lassen müsste, so scheitert es doch gerade an den Kindereien des infantilen Quartetts. Anders lässt sich das Verhalten der Vorsondierer für eine Jamaika-Koalition wahrlich nicht beschreiben. Von der oft beschworenen „staatstragender Verantwortung“ ist nichts zu spüren.