Es war ein dieser Tage ausgestoßener Stoßseufzer eines verdienten Lehrers. „Mit meinem normalen Handy geht’s nicht mehr, ich schaff mir im Herbst ein Telefon an, mit dem ich ins Internet kann“, sagt der 61-Jährige eher widerwillig. Aber da selbst die eigenen Kinder nur noch selten auf Anrufe reagieren, dafür aber sofort auf Nachrichten über soziale Medien, komme er an diesem Schritt nicht vorbei.

Ein Schritt, den ein Obersteirer aus St. Georgen am Kreischberg längst vollzogen hat. Als heuer die Unwetter hereinbrachen, scherzte er vor seinem Tablet sitzend: „Ich brauche gar nicht mehr aus dem Fenster zu schauen, ich sehe ja alles im Liveticker der Kleinen Zeitung.“ Der Mann ist übrigens 86.

Es gibt aber noch Technik-Verweigerer. Manche trauen es sich nicht zu, manche sehen es als Luxus, ohne „neumodernes Zeug“ auszukommen. Doch für sie wird’s immer härter: Selbst wer ein Ticket für den Zug braucht, findet immer seltener einen Schalterbeamten. Dafür kann man sie online kaufen und die ÖBB rüsten ihre Ticketautomaten auf (Seite 21). Die Bedienung ist einfach, doch wer ein Smartphone nicht bedienen kann, tut sich selbst damit schwer.

Ob’s genehm ist oder nicht: Wer nicht ins Digi-Tal will, muss sich langsam damit abfinden, als Bewohner des Neander-Tales zu gelten.