Im Grunde sprach ÖVP-Chef Sebastian Kurz eine Selbstverständlichkeit aus: Kindergärten sollen hohe Qualität bieten. Sie sollen integrierend wirken und nicht spalten. Das muss immer gelten – egal, ob es sich um islamische Kindergärten handelt oder nicht.
Offenbar wird aber die Wiener Wirklichkeit diesen Anforderungen nicht gerecht. Anders wäre der schrille Protest nicht zu erklären, den der Kurz-Vorschlag auslöst. Sollte man nämlich durch ein bloßes Anziehen von Qualitätskriterien schon die Schließung von Kindergärten herbeiführen können, dann ist es für diese Schließung höchste Zeit.
Andererseits: Sollte Kurz sowieso aus Prinzip keine islamischen Kindergärten wollen, dann soll er das klar aussprechen und nicht hinter Qualitätsargumenten verstecken. Auch diese Linie kann man argumentieren – es geht ja um bestmögliche Integration, und die beginnt nun einmal im Kindergarten. Am Halal-Essen darf die Integration jedenfalls nicht scheitern. Und am Wahlkampf auch nicht.