Die gestrige Ankündigung Erwin Prölls, im März zurückzutreten, kam überraschend. Auch für die, die ihm nahestehen. Das avisierte Adieu glich einem Donnerschlag, mehr nach innen als nach außen gerichtet. Der Regieplan des Fürsten hatte vorgesehen, dass er seine Entscheidung in der heutigen Vorstandssitzung der Landespartei bekannt gibt. Der Umstand, dass engste Mitstreiter, die er vor Weihnachten ins Vertrauen gezogen hatte, öffentlich für die präsumtive Nachfolgerin Mikl-Leitner warben, soll den Patriarchen erzürnt haben. Prölls Machtbewusstsein konnte die lose Lippe, vor allem des Innenministers, nur als illoyale Anmaßung begreifen. Der gestrige Paukenschlag, vorbei am Führungsgremium, war die standesgemäße Antwort, eine monarchische Affekthandlung mit einer rabiaten Botschaft: „Ihr nicht!“