Manche Patienten kennen das ja angeblich von sich selbst: Zum Arzt geht man erst dann, wenn es wirklich wehtut. Leider ist es dann mitunter zu spät und die notwendigen Maßnahmen zur Gesundung (sofern diese dann noch möglich ist) sind dramatisch.

Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Gesundheitswesen insgesamt. Seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten wird lieber weggeschaut und verdrängt, als sich einem notwendigen Wandel zu stellen. Die Medizin bewegt sich rasend schnell voran, aber die Strukturen sind großteils die alten.

Jetzt will die Politik sich zu einer ernsthaften Weiterentwicklung aufraffen. Sagt sie. Nicht um Kosmetik soll es gehen, nicht um ein Nachjustieren da und eine neue Überschrift dort, sondern um echte Veränderung.
Stimmt das wirklich? Ab heute werden die Vorschläge zu prüfen sein. Jeder, der sich einbringt, sollte um einen ernsthaften Standpunkt ringen: Es möge bitte nicht das übliche lokalpatriotische Kräftemessen anheben, sondern eine dem Wohl aller Patienten verpflichtete Aushandlung des Nötigen.

Sollte am Ende tatsächlich die Quadratur des Kreises herausschauen – bessere Versorgung für alle zu trotzdem leistbaren Kosten –, dann wäre es ein Wunder. Aber ohne die geht es sowieso nicht in der Medizin.