Graz wird also vorzeitig wählen. Die KPÖ lässt das Budget platzen, weil ÖVP, SPÖ und FPÖ – aus rechtlichen Gründen – keine Volksbefragung zum Murkraftwerk zulassen. Wenigstens ist es ein Millionenprojekt, eine Staustufe, die mitten in der Stadt errichtet werden soll, an der diese Stadtregierung zerschellt. Es hätte – angesichts der italienischen Verhältnisse, die seit 2013 im Rathaus herrschen, auch eine Kleinigkeit sein können.
Schon die Regierungserklärung Siegfried Nagls (ÖVP) ließ damals Übles befürchten. Fünf Parteien hatten den Einzug in die siebenköpfige Stadtregierung geschafft. Klare Mehrheiten schauen anders aus: Die Volkspartei hätte mit der KPÖ eine Koalition schmieden können, was ausgeschlossen war. Die Kommunisten machen Sozial-, ja Klientelpolitik, Verantwortung für das Ganze steht nicht in ihrem Parteiprogramm. Also präsentierte Nagl einen Stabilitätspakt – ohne echtes Arbeitsprogramm. SPÖ und FPÖ erklärten sich bereit, Budgets eines Sparprogramms mitzutragen – als Pflicht ohne Kür, ohne Feuer, dafür mit viel Argwohn.