Dank der Verehelichung unserer Tochter scharen sich mittlerweile manchmal drei Enkel um unseren Tisch. Sie sind sechs, sieben und elf Jahre jung und äußerst liebenswürdige Buben. Streit gibt es so gut wie nie, einzig die kulinarischen Vorlieben divergieren ein wenig.

Aber es gibt zwei Speisen, die auf jeden Fall die Dreidrittelmehrheit erzielen: Pizza und Pasta. Dementsprechend oft kommen sie bei uns auf die Teller. Samt Salat halt.

Pizza und Pasta sind die vermutlich populärsten Gerichte der Welt. Ich habe sie an den entlegensten Orten vorgefunden. Wobei nicht gesichert ist, ob man die Erfindung der Nudeln den Italienern oder doch den Chinesen zuschreiben muss.

Kommenden Donnerstag wird jedenfalls weltweit der „Tag der italienischen Küche“ gefeiert, die sogar als immaterielles Kulturerbe der Unesco eingetragen ist. Unsere Buben werden das zu würdigen wissen.

Die Geburtsstunde einer umfänglichen italienischen Küche schlug Mitte des 19. Jahrhunderts, als der Bankier Pellegrino Artusi sein Kochbuch „La scienza in cucina e l’arte di mangiar bene“ herausbrachte. Er fasste alle möglichen Regionalrezepte und eben Pizza und Pasta zusammen. Von letztgenannten Teigwaren soll es in Italien 400 Sorten geben. Als Kind habe ich die batzweich gekochten Nudeln gehasst, al dente, also bissfest, liebe ich sie mittlerweile.

Signore Artusi darf als Zeuge für die Qualität dieser Küchenlinie gelten, er wurde 91 Jahre alt und starb 1911.

Der Donnerstag ist auch dem heiligen Antonius geweiht. Zwar zählt der christliche Kanon rund zwanzig heilige Tonis, aber gemeint ist hier Antonius der Große. Er war ein ägyptischer Mönch, Einsiedler und Asket und wurde 256 n. Chr. geboren. Eine italienische Küche gab es damals nicht, aber Antonius wurde auch ohne sie 104 Jahre alt.