Bettwanzen sind Kosmopoliten. Sie reisen auch. Im Rucksack, im Koffer, im Zug und auf Teppichen. Keine fliegenden Teppiche zwar, aber solche, die man aus dem Urlaub mitnimmt. Sie richten es sich gerne in unseren Schlafplätzen ein und ernähren sich von Blut.
In der „Klagenfurter Hütte“ in den Karawanken ist das Problem jetzt aufgetreten. Und weil man den kleinen Blutsaugern nicht Herr wurde, wird man in der Schutzhütte bis in den nächsten Frühling hinein nicht übernachten können. Ein drastischer Schritt – und leider kein alpines Problem.
Schädlingsbekämpfungsfirmen melden, dass auch in Kärnten die Bettwanze auf dem Vormarsch ist. Der Tourismus, ob alpiner oder der im Flachland, begünstigt die Verbreitung. Der Hüttenreferent des Österreichischen Alpenvereines, Peter Kapelari, sieht die Bettwanze wieder im Vormarsch – aber nicht in Schutzhütten allein, sondern überall. Die Bettwanze soll auch in Luxushotels zwischen New York und Zürich immer öfter ungebetener Gast sein. Der öffentliche Umgang des Alpenvereines mit diesem kribbeligen Problem ist nicht hoch genug einzuschätzen. Verheimlicht man das Problem, tut man niemanden einen Gefallen. Höchstens den Wanzen – die werden sich freuen und sich weiter verbreiten. Echte Weltreisende eben.