Nach der großmannssüchtigen und die Landschaft zerstörenden Seilbahnidee taucht bereits die nächste Beglückung für Pörtschach auf: Eine neue Bucht, umrahmt von Appartementhäusern für Zweitwohnsitze und einem 180-Betten-Hotel, soll an der Seepromenade ausgebaggert werden. Dieses Baumeisterprojekt wurde kürzlich einem kleinen Kreis Auserlesener informell präsentiert und soll die Werzer-Tennisarena ersetzen. Damit ginge ein großer Teil der schönen Uferpromenade und eine bedeutende Sportanlage für die Öffentlichkeit unwiederbringlich verloren. Der Veldener Gemeinderat hat für solche Projekte am Seeufer bereits die Notbremse gezogen und eine Bausperre für mindestens zwei Jahre verordnet.

Pörtschach bildet gegenwärtig das Epizentrum grausamer Ideen. Bürgermeisterin und Gemeinderat sollten verantwortungsvoll handeln, bevor es zu spät ist und ebenso wie Velden eine mehrjährige Bausperre entlang des Seeufers verordnen. Die Zeit sollte genutzt werden, die Bebauungspläne zum Nutzen der Bürger, einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung und der Erhaltung wertvoller Ressourcen neu zu ordnen und Schnapsideen zu entsorgen. Appartements für Zweitwohnsitze dürften generell nicht mehr genehmigt werden. Sie verbrauchen die Ressourcen der Gemeinden, erhöhen die Infrastrukturkosten sowie Grund- und Wohnungspreise für Einheimische enorm und verschandeln als Geisterhäuser ganze Ortsteile. Zweitwohnsitze sind der Tod des Qualitätstourismus. Pörtschach und die Region Wörthersee haben schon viel zu viele davon.

Es liegt in den Händen der Gemeindeverantwortlichen, diese offensichtlichen Fehlentwicklungen rasch zu stoppen. Andernfalls dürfte wohl eine Bürgerinitiative den Verantwortlichen auf die Sprünge helfen.

Dr. Hubert Pirker, Pörtschach