Wirst sehen, jetzt tauchen bald wieder gehäuft Afrika-Themen auf“, prognostizierte kürzlich eine erfahrene Beobachterin des medialen „Jahreskreislaufs“. Und der Beweis folgte auf dem Fuß: Das Ö-1-Mittagsjournal widmete sich breit der Ebola-Ausbreitung im Kongo und den Aufständen in Simbabwe gegen Armut und Schreckensherrschaft.

Wer derzeit die Medien aufmerksam verfolgt, wird viele weitere Zeichen dafür finden, dass das „Sommerloch“ überraschend großzügig mit Meldungen aus afrikanischen Ländern gestopft wird: Kämpfe zwischen Militär und Rebellen in Somalia, Übergangsregierung im Sudan, Konferenz über Elfenbein und andere Jagdtrophäen in Genf ... Aber in 14 Tagen ist der Fokus auf den Schwarzen Kontinent wie alle Jahre auch schon wieder weg.

Die Austria Presse Agentur (APA) liefert das ganze Jahr über relativ konstant rund acht Nachrichten pro Tag, in denen Afrika thematisiert wird. Zum Vergleich (Durchschnitt seit 2016): 17 Nachrichten pro Tag zu HC Strache, 20 zu Red Bull.

Der zackzackzackige ehemalige FPÖ-Chef und der überzuckerte Energy Drink samt seinem Riesenabenteuerspielplatz rundum werden nicht unsere Zukunft mitentscheiden, die Entwicklungen in Afrika aber sehr wohl. Wir sollten öfter und genauer hinschauen, nicht bloß durchs „Sommerloch“.