Israels Premier Benjamin Netanjahu bemühte sich bei seinem ersten Auftritt bei der Münchner Sicherheitskonferenz nicht einmal um diplomatisches Geschick. Er holte gleich in den ersten Worten groß aus und setzte das Münchner Abkommen 1938 von Adolf Hitler, Neville Chamberlain, Benito Mussolini und Edouard Daladier zur Abtretung des Sudetenlandes an Nazideutschland mit dem Iran-Atomdeal gleich. Was Appeasement-Politik für die Welt und vor allem für sein Volk, die Juden, bedeute, wisse man ja. Netanjahu machte klar, wie sich sein Volk diesmal verhalten werde: Wir werden gegen den Iran handeln, wenn es notwendig sei. Es war eine martialische Drohung, die keinen Raum für Deutung offenließ.