US-Präsident Donald Trump hat beim Gipfel der Asien-Pazifik-Wirtschaftsgemeinschaft Apec in Vietnam eine Feuerrede gehalten, die wenig Zweifel daran ließ, wie opportunistisch der Führer der weltgrößten Wirtschaftsnation sein kann. War er am Vortag in Peking noch voller Lob über China, das keine Schuld daran habe, wie einseitig der Handel mit den USA sei, musste Trump nicht länger heiße Themen aus Respekt gegenüber seinen Gastgebern vermeiden: Amerika werde sich zu Handelsfragen „nicht länger ausnutzen“ lassen. „Was wir nicht mehr tun werden, ist, große Abkommen zu treffen, die uns die Hände binden, unsere Souveränität aufgeben und eine sinnvolle Durchsetzung praktisch unmöglich machen.“ Eben noch auf Staatsbesuch in Peking beteuerte Trump, China sei selber Opfer vorheriger US-Regierungen. 24 Stunden später gelobte Trump, das riesige Handelsungleichgewicht mit China und Japan zu korrigieren. Den Apec-Mitgliedern präsentierte er Amerika als einen faireren Handelspartner als China. In markigen Seitenhieben gegen Peking versicherte er, Amerika werde nicht länger den „Diebstahl von geistigem Eigentum“ und die „Herausgabe von Technologie an den Staat“ gefallen lassen. Wer sich an faire Handelsregeln halte, mit dem werde Amerika bilaterale Handelsabkommen abschließen.