Scheidungen, Affären und unerfreuliche Enthüllungen: Mit der Trennung von Prinz Charles und Lady Diana war die Zustimmung zur britischen Monarchie auf einem Tiefpunkt. Doch die Nacht auf den 31. August 1997 sollte das ändern: Diana verunglückte gemeinsam mit ihrem Freund Dodi al-Fayed in einem Tunnel in Paris Tunnel. Das Königshaus reagierte zuerst kühl, änderte nach massiver Kritik jedoch die Taktik: Die verstorbene Diana wurde zur „Prinzessin des Volkes“ gemacht. Und auch in den Jahren darauf wurde das royale Image aufpoliert. Nicht nur ihre beliebten Söhne, die Prinzen William und Harry, sind ihr Vermächtnis: Die „Königin der Herzen“ könnte mit ihrem Tod vielleicht sogar die britische Monarchie gerettet haben.

Briten erinnern mit Blumen und Kerzen an 20. Todestag von Lady Di

Gedenken an die "Königin der Herzen": Vor dem 20. Todestag von Prinzessin Diana haben viele Briten an ihr Idol erinnert. Vor dem Kensington-Palast in London legten Passanten am Mittwoch Blumen nieder oder zündeten Kerzen an. Die Prinzen William und Harry schauten sich bei Regen das Blumenmeer vor dem Palast an. Am Nachmittag besuchten sie den Gedenkgarten für ihre Mutter auf dem Palastgelände.

An den Toren des Palastes hingen Bilder von Lady Di mit der Aufschrift "Königin der Herzen". Fans der Prinzessin brachten einen Kuchen mit ihrem Abbild vorbei. "Ich war so traurig", erinnert sich die eigens aus Schweden angereiste Lena Pettersson an den Todestag ihres Idols. "Sie hat sich um Leute gekümmert, sie war sehr besonders." Die 62-jährige Helen Zacharia erzählt: "Ich komme jedes Jahr her, weil ich Diana immer gern gehabt habe."

Keine offizielle Zeremonie am heutigen Todestag

William und Harry inspizierten trotz des Regens das Blumenmeer vor dem Palast. Darunter waren auch Botschaften an ihre Mutter: "Unser Land war so glücklich, dich zu haben", hieß es in einer Notiz. Harry nahm einen Blumenstrauß von den Trauernden entgegen und legte ihn zu den anderen.

Lady Di war am 31. August 1997 im Alter von 36 Jahren nach einer Verfolgungsjagd mit Paparazzi in Paris bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Sie war zu diesem Zeitpunkt schon von Prinz Charles geschieden, den sie 1981 geheiratet hatte. An ihrem Todestag am Donnerstag gibt es keine offizielle Zeremonie.

Am Mittwoch besuchten William und seine Ehefrau Kate sowie Harry auch den Gedenkgarten des Palastes. Der sogenannte Weiße Garten wurde mit Pflanzen und Blumen angelegt, die Diana besonders gefielen. Möglicherweise noch vor Ende des Jahres soll im Garten des Palastes auch eine Statue von Diana aufgestellt werden. Prinz William hatte seine Mutter kürzlich in einer Dokumentation als "Lichtstrahl in einer ziemlich grauen Welt" bezeichnet.

Anschließend trafen sich die jungen Royals mit Vertretern der von Diana unterstützten Stiftungen, darunter solche für HIV-Infizierte und bedürftige Kinder. Ziel sei es, an die "bedeutenden Leistungen der Prinzessin zu erinnern und an das Vermächtnis ihrer Arbeit, die weiterhin so viele bewegt", sagte eine Sprecherin des Kensington-Palastes, wo die Prinzessin von Wales zuletzt residierte.

Auch setzen William und Harry das soziale Engagement ihrer Mutter fort. Prinz Harry setzt sich für die Räumung von Landminen ein wie einst Diana, die 1997 ein Minenfeld in Angola besucht hatte. Diana besuchte in den 1980er-Jahren Aids-Kranke, Harry setzt sich heute für HIV-Tests ein. William engagiert sich derweil für den Bau von Obdachlosenunterkünften und für den Schutz von Kindern - Themen, die auch seiner Mutter wichtig waren.

In einem ungewöhnlichen Fernsehinterview Ende Juli beschrieben die beiden Prinzen Dianas ansteckenden Humor und wie sie ihnen ihre Liebe zeigte. Außerdem berichteten William und Harry von ihrem Leben nach der Trennung ihrer Eltern.