Die Künstlerin Delphine Boel will weiter um eine Anerkennung als Tochter des ehemaligen belgischen Königs Albert II. kämpfen. Ihr Anwalt kündigte in der Nacht auf Mittwoch Berufung an, nachdem die 49-Jährige in erster Instanz vor einem Brüsseler Gericht eine Niederlage eingesteckt hatte.

Man gehe optimistisch in die nächste Runde, zitierte die Nachrichtenagentur Belga den Rechtsvertreter Marc Uyttendaele. Delphine Boel kämpft schon seit dem Jahr 2013 um die Anerkennung als Königstochter. Sie sagt, ihre Mutter, die Baronin Sybille de SelysLongchamps, und Albert hätten vor Jahrzehnten eine längere Affäre gehabt. Ein Brüsseler Gericht hatte das Verfahren Ende Februar wieder aufgenommen. Es war monatelang ausgesetzt gewesen, bis der belgische Verfassungsgerichtshof Grundsatzfragen geklärt hatte.

Argumente nicht stichhaltig?

In dem Prozess wollte Boel zunächst offiziell feststellen lassen, dass der Ex-Mann ihrer Mutter, Jacques Boel, nicht ihr Vater ist. Dies hatte ein Erbguttest bereits belegt. Das Gericht erklärte das Anliegen am Dienstag trotzdem für unbegründet. Neben den biologischen gebe es noch andere Kriterien, unter anderem jahrelange familiäre Bindung. Im rechtlichen Sinne stehe die Vaterschaft von Jacques Boel fest. Der Antrag, den 82-jährigen Albert zum rechtlichen Vater zu erklären, sei somit unzulässig.

Anwalt Uyttendaele hält die Argumente für nicht stichhaltig und rechtlich nicht haltbar, wie er laut Belga erklärte. Man dringe nun in der nächsten Instanz darauf, die "Wirklichkeit des Rechts der Wirklichkeit der Fakten" anzupassen.

Der ehemalige König hatte stets bestritten, der Vater der Künstlerin zu sein. Er räumte jedoch vor Jahren ein, dass seine Ehe zu Paola (79) auch Krisen gekannt habe.