Man kann nicht gerade behaupten, dass König Salman mit leichtem Gepäck seine Asienreise angetreten ist: Er wird von einem riesigen Gefolge begleitet. Seine rund tausend Begleiter, darunter auch mehrere Prinzen und Minister, reisen in sieben Flugzeugen. Sie haben zudem fast 460 Tonnen Gepäck dabei, darunter auch mehrere Mercedes-Limousinen. Einige von ihnen werden direkt auf die indonesische Ferieninsel Bali gebracht, wo Salman nach dem Besuch in Jakarta Urlaub machen wird. Auch eine Rolltreppe und zwei mobile Liftanlagen werden mitgeführt, die dem Monarchen bereits am Flughafen den Ausstieg aus dem Flieger erleichterten.

Der Besuch wurde aufwändig vorbereitet: An dem Palast in Bogor wurden vor der Ankunft des ultrakonservativen Königs mehrere nackte Statuen verhüllt. Medienberichten zufolge wurden zudem 150 Köche engagiert, die für Salman und sein Gefolge kochen sollen. In der Moschee in Jakarta wurde demnach eigens für den König eine Luxustoilette errichtet. Auf Bali werden Salman und seine Entourage Berichten zufolge mehrere Tage lang in fünf Luxushotels wohnen.

Saudi-Arabiens König Salman stattet als erster Monarch seines Landes seit fast 50 Jahren Indonesien einen Besuch ab. Präsident Joko Widodo und Jakartas Gouverneur Basuki Tjahaja Purnama empfingen den 81-jährigen Monarchen am Mittwoch am Flughafen der Hauptstadt.

Tausende Menschen jubelten Salman zu, als der König und sein riesiges Gefolge bei strömendem Regen zu einem Palast in der nahegelegenen Stadt Bogor gebracht wurden. Als bevölkerungsreichstes muslimisches Land der Welt werde Indonesien immer eine "besondere Verbindung" zu Saudi-Arabien haben, sagte Widodo, der von einem "historischen" Besuch sprach und auf engere Wirtschaftsbeziehungen hofft. Salman äußerte die Hoffnung, dass der Besuch zu einer "Verbesserung der bilateralen Beziehung zwischen unseren beiden Ländern beitragen" werde.

Es ist der erste Besuch eines saudiarabischen Königs in Indonesien seit 47 Jahren und die zweite Station einer dreiwöchigen Asien-Reise. Zuvor hatte Salman Malaysia besucht. Er reist anschließend noch nach Japan, China und auf die Malediven. Nach dem Treffen mit Widodo will Salman am Donnerstag eine Rede im indonesischen Parlament halten. Er will in Jakarta außerdem Südostasiens größte Moschee besuchen.

Bei Salmans Asien-Reise geht es vor allem um einen Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen. Saudi-Arabien ist der größte Ölexporteur der Welt. Das Königreich spürt inzwischen aber deutlich die Auswirkungen der vergleichsweise niedrigen Preise und will die Abhängigkeit seiner Wirtschaft von dem Rohstoff verringern.