Mehr als Hundert Demonstranten haben in der Region Katalonien im Nordosten Spaniens Bilder von König Felipe VI. öffentlich mit Farbbeuteln beworfen und verbrannt. Die Aktion habe sich am Dienstagabend vor einer Polizeikaserne in der Stadt Manresa ereignet, berichtete die Nachrichtenagentur EFE am Mittwoch.

Die Teilnehmer wollten damit gegen die vorübergehende Festnahme von fünf Mitgliedern der separatistischen Linkspartei CUP protestieren, die bei einer Kundgebung im September Porträts des Monarchen verbrannt hatten. Die CUP hat ihren Hauptsitz in Manresa und ist mit zehn Mandaten im katalanischen Parlament vertreten.

Vorwurf der Majestätsbeleidigung

Nachdem die Parteimitglieder in der vergangenen Woche nicht zu einer richterlichen Anhörung erschienen waren, wurden sie kurzzeitig inhaftiert. Ihnen wird Majestätsbeleidigung vorgeworfen, die in Spanien mit Haft bestraft werden kann. Am Dienstag wurden sie wieder auf freien Fuß gesetzt.

In Katalonien gibt es schon lange politische Bestrebungen, die wirtschaftlich starke Region mit der Hauptstadt Barcelona von Spanien abzuspalten. Viele Linksparteien wollen zudem die Monarchie abschaffen. Der König steht traditionell für ein vereintes Spanien.

2007 waren zwei Spanier zu je 15 Monaten Gefängnis verurteilt worden, weil sie Fotos des damaligen Königs Juan Carlos verbrannt hatten. Die Strafe war später in eine Geldbuße umgewandelt worden. Die Männer klagten und pochten auf ihr Recht zur freien Meinungsäußerung. Die Richter wiesen die Klage aber ab.