US-Rapper Kanye West hat wieder einmal mit einer politischen Meinungsäußerung für Kontroversen gesorgt: Anlässlich der bevorstehenden Veröffentlichung seiner neuen Alben äußerte sich der 40-Jährige in einem Interview über die Rolle der Schwarzen in den USA und sprach im Zusammenhang mit der jahrhundertelangen Sklaverei von einer "Wahl".

"Es ist die Rede von Sklaverei seit 400 Jahren", sagte der afroamerikanische Musiker am Dienstag (Ortszeit) in einem Interview mit TMZ Live, dem Radiosender der Promi-Website TMZ. "Seit 400 Jahren? Das klingt wie eine Wahl."

Was er damit meinte, führte West nicht genau aus. Er legte allerdings nahe, dass die Afroamerikaner selbst ihre Einstellung ändern müssten. "Wir befinden uns mental in einem Gefängnis", sagte West. "Ich mag das Wort 'Gefängnis', weil Sklaverei zu direkt mit der Vorstellung von Schwarzen verbunden ist. Wie Holocaust Juden bedeutet, bedeutet Sklaverei Schwarze", fügte der Rapper hinzu.

Trump-Freund

West löste mit seinen Äußerungen auf Twitter einen Sturm der Entrüstung aus. Der Rapper sah sich daher zu einer Reaktion in dem Kurzbotschaftendienst veranlasst. "Ich weiß natürlich, dass Sklaven nicht auf eigenen Wunsch in Ketten gelegt und in Schiffe gesteckt wurden", schrieb er. Die Gesellschaft könne aber nicht "in den nächsten 400 Jahren mental eingesperrt bleiben".

West erntete bereits Kritik, weil er als einer der wenigen schwarzen US-Künstler Donald Trump offen seine Unterstützung aussprach. Vergangene Woche bezeichnete West den US-Präsidenten gar als seinen "Bruder". Trump nannte West immer wieder als Beleg dafür, dass er entgegen anderslautender Darstellung auch in der schwarzen Bevölkerung Rückhalt genieße.