Opernsänger Jonas Kaufmann (48) will in Zukunft stärker auf seine "innere Stimme" hören. Nach einer Pause wegen angegriffener Stimmbänder sei er vorsichtiger geworden, sagte der Tenor der Deutschen Presse-Agentur. Er müsse aufpassen und spüren, wieviel für ihn möglich und wieviel schädlich sei. Eine Schonhaltung habe er sich jedoch nicht auferlegt, seine Stimme sei klarer und stärker denn je.

Auch einmal Nein sagen

Er fühle sich aber darin bestärkt, bei Anzeichen von Problemen im Zweifelsfall auch Nein zu einem Engagement zu sagen. Der Druck auf einen Künstler, nicht krank werden zu dürfen, könne allerdings immens sein. "Es ist eine für beide Seiten höchst unangenehme Situation, wenn der Veranstalter sagt: 'Oh Gott, das ist das wichtigste Ereignis des Jahres, Sie dürfen nicht absagen, alle Fans warten auf Sie.'"

Die Karriere sei kein Wunschkonzert. "Ich kann nicht alle halbe Jahre meine Meinung ändern und alles, was geplant ist, über den Haufen werfen. Da werden dann keine Verträge mehr kommen und eine Garde von Anwälten bereit stehen, um mich zu verklagen", sagte der Sänger, der gerade mit einer CD mit französischen Opernarien sein erstes Album nach seiner Rückkehr auf die Bühne herausgebracht hat ("L'Opéra"/Sony Classical).