Das australische Model Miranda Kerr hat ein Juwelengeschenk an die US-Behörden übergeben, weil der Schmuck in den Geldwäscheskandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB verwickelt sein soll. Die Juwelen im Wert von 8,1 Millionen Dollar (7,2 Millionen Euro) waren ein Geschenk des malaysischen Investors Jho Low.

Kerr habe sie am vergangenen Freitag an die US-Justizbehörden übergeben, sagte ein Sprecher des Models. Seit Beginn der Ermittlungen habe Kerr vollständig mit den Behörden kooperiert und werde dies nach ihren Möglichkeiten weiter tun. Das australische Model ist eine von mehreren Prominenten, die in den Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1Malaysia Development Berhad (1MDB) hineingezogen wurden.

Mehr als 400 Millionen Dollar gewaschen

Anfang Juni hatte Hollywoodstar Leonardo DiCaprio mehrere Geschenke, die er von Low erhalten hatte, an die Behörden übergeben, darunter einen Oscar von Marlon Brando. Low soll mehr als 400 Millionen Dollar gewaschen haben, die er über ein Konto in den USA von 1MDB entwendet hat. Weder Kerr noch DiCaprio werden in der Angelegenheit selbst beschuldigt.

Der Skandal reicht bis in die höchste Regierungsebene in Malaysia. Verwandte und Vertraute von Regierungschef Najib Razak sollen mit Geld aus dem Fonds unter anderem Luxuswohnungen in New York und Gemälde von Van Gogh gekauft haben. Mehrere Milliarden Dollar verschwanden in dunklen Kanälen.

Razak hatte 1MDB gegründet, kurz nachdem er 2009 die Regierungsgeschäfte übernommen hatte. Er sagte damals, der Fonds trage zur Modernisierung des Landes bei. 1MDB ist allerdings hoch verschuldet, die Schulden belaufen sich auf mehr als elf Milliarden Dollar (9,75 Mrd. Euro).