Richard Lugners Plagen, einen Stargast für den diesjährigen Wiener Opernball zu bekommen, sind endgültig vorbei. Das ehemalige Callgirl Ruby Rubacuori ist Dienstagnachmittag mit einem Privatjet in Wien gelandet und zeigte sich bestgelaunt: "Ich bin aufgeregt, in Wien zu sein", sagte die 18-Jährige bei ihrer Ankunft im Hotel gegenüber der Austria Presse Agentur. Sie habe einen sehr guten Flug gehabt. Vor der Einladung von Ruby musste der Baumeister drei Absagen von Hollywood-Schauspielerinnen einstecken. Im Vorjahr hatte die geladene Lindsay Lohan den Baumeister in letzter Minute sitzengelassen, Dieter Bohlen war als Notlösung eingesprungen.

"Die Chemie hat absolut gepasst"

Mit der Ankunft von Ruby dürften Lugners Sorgen um die gesellschaftliche Veranstaltung des Jahres also ein Ende haben. "Die Chemie hat absolut gepasst. Es gibt gar keinen besseren Gast", lobte der Baumeister die Marokkanerin. "Sie ist absolut nett und gescheit." Zwar zeigte sich die 18-Jährige am Dienstag medienscheu und ließ sich nur knappe Kommentare entlocken. Aber schon ab Mittwoch wartet auf das ehemalige Callgirl, dass dem italienischen Premierminister Silvio Berlusconi den Kopf verdreht haben soll, aber ein straffer Terminplan: Pressekonferenz, Autogrammstunde, Abendprogramm - und am Donnerstag schließlich Lunch in einer Pizzeria samt Helikopterflug bevor es zum Opernball geht.

"Sie war äußert freundlich", schwärmte Lugner. "Wenn Desiree Treichl-Stürgkh wüsste, wie lieb sie ist, würde sie mit mir nicht so böse sein." Rubys erste Stunden in Wien gestalteten sich dann auch ohne Zickenalarm und Sonderwünsche. Beim Lunch im Flugzeug habe die 18-Jährige nur wenig gekostet, erzählte Lugner. "Ein bisschen Schokolade hat sie gegessen. Sie achtet auf ihre Figur." Zeitungsgeschichten über angebliche Techtelmechtel mit Berlusconi oder auch Fußballstar Cristiano Ronaldo nehme die 18-Jährige gelassen: "Das kostete ihr nur einen Lacher, was da alles geschrieben steht", meinte Lugner.

"Werde sie schützen wie ein Tiger"

Ruby sei eine "nette junge Frau", die er sich von den Medien nicht "durch den Kakao ziehen lasse", wetterte Lugner am Dienstag auch gleich vorsorglich gegen "Brutal-Fragen" von Journalisten bezüglich der vermeintlichen Lebensgeschichte Rubys. "Ich werde sie schützen wie ein Tiger." In ihrer Heimat leide die junge Frau unter aufdringlichen Paparazzi: "Sie will nach Mexiko auswandern."

Die Ankunft seines Gastes in Wien gestaltete der Baumeister entsprechend seinem "Tiger"-Motto auch äußerst sanft: Gegen 15.00 Uhr stöckelte Ruby in sommerlichen Slingpumps aus dem Privatjet, mit dem sie Lugner samt Schwiegersohn in spe, Helmut Werner, in Genua abgeholt hatte. In Bluejeans und eine dicke Daunenjacke gehüllt wurde die 18-Jährige dann im nicht zugänglichen Ehrenhof in eine von drei Limousinen verfrachtet. Gemeinsam mit drei weiteren Autos ging es dann zunächst im Konvoi Richtung Wien, bevor die sechs Wagen zu verschiedenen Hotels abbogen, um die Presse zu verwirren. Bis auf einzelne Journalisten hatten sich allerdings kaum Medienvertreter am Flughafen eingefunden.

Rubys Verlobter, Lucca Risso, wird übrigens nicht wie angekündigt mit zum Ball gehen. Der Inhaber einer Diskothek blieb wegen geschäftlicher Termine in Italien und stieg nicht wie geplant in den Jet.