Uhrmacher und Gold­­schmied. Zwei Berufe, bei denen mit großer Handwerkskunst schmucke Zierden hergestellt, aber auch repariert und instandgehalten werden. Die Fa­milie Sommer vereint beide Berufsfelder in ihrem Betrieb. Zwei Generationen, Hand in Hand.

Der Vater, Manfred Sommer, ist bereits seit über 50 Jahren Uhrmachermeister und auch nach so langer Zeit noch immer mit viel Freude und Leidenschaft am Werk. „Schon als Kind faszinierten mich technische und mechanische Gegenstände", erinnert er sich an die ersten Vorzeichen für seine spätere berufliche Karriere. In weiterer Folge lernte Sommer-Senior als Jugendlicher bei sehr guten Uhrmachern das Handwerk. Ein Glücksfall, wie er es dankbar ausdrückt.

Christian und Manfred  Sommer vereinen Goldschmiedekunst und Uhrmacherhandwerk in einem Betrieb
Christian und Manfred Sommer vereinen Goldschmiedekunst und Uhrmacherhandwerk in einem Betrieb © Jerusalem

Sohn Christian wuchs in den elterlichen Betrieb hinein. Seine ersten Lötversuche durfte er auf dem Schoß seines Vaters machen. Schon damals arbeiteten auch Goldschmiedemeister im Betrieb, erinnert sich Christian. „Für mich stand es immer außer Frage, dass ich nach dem Besuch der Fachschule und Erfahrungen in anderen Betrieben, in den elterlichen Betrieb zurückkehren und die Goldschmiede weiter ausbauen würde", resümiert der heutige Goldschmied seinen beruflichen Werdegang. Besonders wichtig für ­beide Berufe, den des Uhrmachermeisters und den des Goldschmieds, sei ­neben der dementsprechenden Übung gerade auch die Weiter­bildung im jeweiligen Bereich. „Es bedarf schon einiger Berufsjahre, um ein hohes Qualitätslevel erfüllen zu können", betont Manfred Sommer.

Bei der Restaurierung von Uhren und Schmuck sind Servicearbeiten und Reparaturen das Tagesgeschäft. Vom Batteriewechsel bis zur Umarbeitung – es wird so viel repariert wie noch nie. „In unserer Branche spürt man derzeit eine Trendumkehr. Wo in den letzten Jahren viel gekauft und weggeworfen wurde, schätzen Menschen heute wieder mehr die ideellen Werte und das Besondere", meint Christian Sommer.

Bei der Entscheidung, ob ein Schmuckstück oder eine Uhr repariert werden soll, spielt der Marktwert nicht immer eine Rolle. Meist gibt der emotionale Bezug des Auftraggebers zum Stück den Ausschlag. „Ob Erinnerungsstücke, Erbstücke, die im Familienbesitz weitergegeben werden oder besondere Schmuckstücke von hohem Wert. Immer häufiger wird in den Erhalt dieser investiert", fasst Christian den Einstellungswechsel zusammen. Meist würde es sich bei den anfallenden Mängeln um Trageschäden, Abnützungserscheinungen oder Verschmutzungen handeln. Bei Schmuckstücken werden häufig Fassungen neu aufgebaut, Steine nachgefasst oder Umarbeitungen vorgenommen.

Der beste Weg, um Schäden an seinen schmucken oder tickenden Lieblingsstücken zu vermeiden, sei der richtige Umgang mit ihnen, betont Manfred Sommer. So sei bei Uhren ein regelmäßiges Service sehr wichtig, denn nur so würden sie mit vergleichsweise geringem Aufwand beinahe unendlich lang ticken. Auch Schmuckstücke sollte man von Zeit zu Zeit vom Goldschmied überprüfen lassen – dieser kann dabei zum Beispiel prüfen, ob die einzelnen Steine noch fest in der Fassung sitzen. „Bei der Lagerung empfiehlt es sich, die Stücke einzeln in den Kassetten licht- und feuchtigkeitsgeschützt aufzubewahren – am sichersten im Tresor", fügt der Uhrmachermeister mit ­einem Zwinkern hinzu.