Das rechte Seine-Ufer im Zentrum von Paris wird künftig Fußgängern und Radfahrern vorbehalten sein. Der Stadtrat der französischen Hauptstadt stimmte am Montag für die Umwandlung der Verkehrsachse in eine Promenade. Seit dem Sommer war die Straße auf der Höhe vom Louvre bis zum Rathaus für Autos und Motorroller bereits provisorisch gesperrt.

Bürgermeisterin Anne Hidalgo erklärte im Kurzbotschaftendienst Twitter, dies sei eine "historische Entscheidung". Damit könnten die Bürger das Seine-Ufer zurückerobern, die Zeit der Stadtautobahn am Fluss sei beendet. Das Votum fiel mit der Mehrheit linker Parteien im Stadtrat sowie der Grünen. Dagegen stimmten die Konservativen.

Seit Anfang der 90er Weltkulturerbe

Das Seine-Ufer in Paris mit seinen zahlreichen Sehenswürdigkeiten wie Eiffelturm und Notre Dame zählt seit 1991 zum Weltkulturerbe. Im Jahr 2013 hatte die Stadtverwaltung bereits eine Schnellstraße am linken Fluss-Ufer für den Verkehr gesperrt, dort entstanden unter anderem Bars, kleine Gärten und Picknick-Plätze. Auf dem rechten Ufer wurden während des Sommers für die Veranstaltung "Paris Plages" Sand aufgeschüttet und Liegestühle aufgestellt.

Der Entscheidung zur endgültigen Schließung der rund 3,3 Kilometer langen Schnellstraße Georges Pompidou am rechten Ufer gingen monatelange Auseinandersetzungen voraus. Die Kritiker argumentierten, es werde nach der Sperre der Verkehrsachse mit täglich rund 43.000 Autos riesige Staus im Zentrum geben. Eine Petition gegen die Umwandlung der Uferstraße unterzeichneten rund 11.000 Menschen.

Entscheidung könnte rückgängig gemacht werden

Bürgermeisterin Hidalgo führt dagegen an, die Promenade sei ein Gewinn an Lebensqualität für Einwohner und Touristen. Der Polizeipräfekt von Paris kündigte an, den Verkehrsfluss in der Innenstadt nach Schließung der Uferstraße regelmäßig zu überprüfen. Der Beschluss der Stadtverwaltung sieht vor, dass die Entscheidung rückgängig gemacht werden kann, wenn die Störungen zu groß sind.