Wir wären so gerne Sterngucker geworden. Die Kuppel der Sternwarte am Dach des Alpinhotels Pacheiner auf der Gerlitzen öffnet sich vollautomatisch und das hochempfindliche Teleskop (CDK - für Fachleute) bringt sich in Position. Nur Orion, Milchstraße & Co. denken nicht daran, aus ihrem Versteck hinter den Wolken hervorzulugen.
Wie zum Hohn strahlen sie zwei Stunden später prächtig vom unverhüllten Himmel - doch da ist Hobbyastronom Hans Köchl schon wieder im Tal. Wir begnügen uns mit seinen spannenden Erklärungen und nehmen es als Zeichen, dem einzigen Hotel Österreichs mit privater Sternwarte nochmals einen Besuch abzustatten.
Aber gerne. Denn das Viersternehotel, das bis vor Kurzem noch eine urige Skihütte war, wiegt den Gast im siebten Himmel der Gemütlichkeit: geschmackvolle, firlefanzlose Einrichtung aus Lärchenholz, grauer Loden und enorme Glasfronten, damit die bezaubernde Bergwelt der Julier und Karawanken bis ins Badezimmer Einzug halten kann. Wenn man nach dem Panoramasauna-Besuch Runden im Infinity-Pool zieht, glaubt man, geradewegs in den Himmel zu schwimmen.
Das Pacheiner hat schon viel erlebt. Vater Franz schleppte 1930 das Holz für die Skihütte mit Mulis von der Kanzelhöhe auf den Berg. Die Engländer, die sich 1945 dort einquartiert hatten, bauten davor den ersten Skilift. Sogar Prinzessin Maria Viktoria, Schwester des englischen Königs Henry VI., begab sich auf Truppenbesuch zum Pacheiner.
„Unsere Gäste sind privilegiert“, sagt Franz Pacheiner, der 2012 acht Millionen in das Hotel investiert hat, „sie sind die Ersten, die ab acht Uhr auf frisch präparierter Piste ihre Spuren ziehen dürfen.“ Den gemütlichen Hüttenbetrieb mit allerlei feinen Schmankerln gibt es für Skifahrer untertags übrigens immer noch.