„In der Mythologie fand man für alles, was man sich nicht erklären konnte, eine Antwort“, schmunzelt Nikos, der uns als Guide die Besonderheiten von Rhodos näher bringt. Jetzt wissen wir, warum Pfauen wunderschön sind, aber mit ihren Schreien eine Tortur für unsere Ohren darstellen. „Sie wurden so von Zeus für einen Verrat bestraft.“ Wir befinden uns umringt von den nicht fotoscheuen Tieren auf dem Berg Filerimos und bestaunen die Ausgrabungsstätte, in der die Überreste von drei Jahrtausenden zu sehen sind. Von einem Athenetempel, einer christlichen Basilika bis zu einem Kloster aus der Ritterzeit (Johanniter) – saniert von italienischen Archäologen.

Geschichtsunterricht der anschaulichen Art: Auch in der Stadt Rhodos stößt man an allen Ecken auf Spuren einstiger Eroberer. Von den Römern, den Byzantinern, den Osmanen oder den italienischen und deutschen Besatzern. Kirchen, Moscheen und Synagogen auf engstem Raum. „Erst 1947 kamen wir zu Griechenland. Die Griechen nannten uns immer Italiener.“

Zorbas

Auf dem Weg nach Lindos sollte man einen Abstecher zu den Quellen von Kallithea machen. „Hier wurden Trinkkuren angeboten, jetzt ist das ein Museum.“ Besucher nutzen den schönen Strand zum Baden. Ebenfalls planschen kann man auf der Weiterfahrt nach Lindos in der Anthony Quinn-Bucht. „Zorbas“, war zwar kein Grieche, ließ sich aber den Strandabschnitt sichern. „Weil er den Vertrag nicht eingehalten hat – er versprach, Filmstudios zu bauen – wurde ihm die Bucht bis auf sein Grundstück weggenommen“, weiß Nikos.

Und Lindos? Dieses Dorf mit der Akropolis und den engen Gässchen samt den Souvenirläden und Tavernen sollte man nicht versäumen. Dort hätte Zorbas Sirtaki getanzt und griechischen Wein genossen, der noch „kiloweise“ ausgeschenkt wird in den typischen Messing-Maßgefäßen.

Schauplatzwechsel: Knapp zwei Stunden dauert die Überfahrt auf die Insel Kos, die untrennbar mit Hippokrates verbunden ist, auf den der Mediziner-Eid zurückgeht. „Brautpaare bekommen Kränze von den Blättern der Platane, die von ihm gepflanzt worden sein soll“, erzählt Eleni. Die Eheleute sollen so alt werden wie der Baum im Zentrum von Kos und so viele Kinder bekommen, wie er Blätter hat. Knapp außerhalb der Stadt befindet sich das Asklepieon, wo Hippokrates seine Medizinschule betrieb. Wenn man den Kopf einzieht, kann man im Inneren der Windmühle von Antimachia zuschauen, wie Mehl gemahlen wird. Daneben befindet sich ein feines Heimatmuseum.


Asylwerber befinden sich nur wenige auf beiden Inseln, die Bilder aus dem Vorjahr gehören der Vergangenheit an. Dennoch verzeichnet man um rund 30 Prozent weniger Buchungen. Schlecht für die Bewohner, die vom Tourismus leben. Gut für Schnellentschlossene, weil es Schnäppchen für Urlauber gibt und die Hot-Spots nicht überlaufen sind.