Spaziert man durch das altertümliche Städtchen Cordovado, südöstlich von Pordenone, fühlt man sich sogleich ins Mittelalter zurückversetzt. In den schmucken, schmalen Gässchen und dem gut erhaltenen, alten Ortskern scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Sehr sehenswert sind die Burg, der Bereich der alten Pfarrkirche Sant’ Andrea und die Gegend des Heiligtums der Madonna. Das Kloster der Dominikanerpater aus dem 17. Jahrhundert verbindet das „Borgo vecchio“ mit dem „Borgo nuovo“, das in der Renaissance entstand. Sehenswert sind auch zwei Adelspaläste aus dem 18. Jahrhundert, Villa Attimis und Palazzo del Capitano. An der Grenze zu Sesto al Reghena, wo sich der berühmte Brunnen von Venchiaredo befindet, verläuft ein Literaturpark, der zu dem berühmten Ort führt, den Ippolito Nievo in den „Bekenntnissen eines Italieners“ beschrieben hat. Hier ließ sich der berühmte Regisseur Pier Paolo Pasolini inspirieren. Cordovado zählt seit dem Jahr 2004 zu den schönsten Dörfern Italiens.

Corvocado hat mittelalterliches Flair
Corvocado hat mittelalterliches Flair © COMUNE DI CORDOVADO
Bestens erhaltene Stadttore in Sesto al Reghena. Die Anlage geht auf die alten Römer zurück
Bestens erhaltene Stadttore in Sesto al Reghena. Die Anlage geht auf die alten Römer zurück © Elio e Stefano Ciol

Römer mit Geschmack. Die Römer hatten Geschmack. Wo Sesto al Reghena steht, gründeten sie einen Militärposten und eine Nachschubstation für Reisende. Der Name stammt nicht nur vom Fluss Reghena, sondern auch von der Lage auf der Höhe des „sechsten Meilensteins“ an dieser Durchgangsstraße. Geblieben ist das Kloster, dessen Blütezeit bis ins 14. Jahrhundert dauerte, dann fiel es an die Venezianer. 1921 wurde es wieder eine Abtei. Zu den schönsten Hinterlassenschaften zählt der kostbare Freskenzyklus in der Kirche, wiewohl einige Fresken verlorengingen, ist der Gesamteindruck noch immer phänomenal. Auch Sesto al Reghena gehört zu den schönsten Dörfern Italiens.

Pasolini und die alte Orgel. Wenn man durch den kleinen Ort südlich von Spilimbergo schlendert, weiß man, warum auch Valvasone zu den schönsten Dörfern Italiens zählt. Ein hübsches Ortsbild mit malerischen Plätzchen, romantischen Arkadengängen, Resten der alten Stadtmauer und der Burg sowie dem alten Kastell, das so typisch für den Baustil dieser Gegend ist – natürlich von den Venezianern stark beeinflusst. Der Ort war einst als Befestigung einer Furt gedacht, die den Übergang des Tagliamentos ermöglichte. Das Kastell wurde 1206 erstmals erwähnt und setzt sich aus einer Vielzahl von Palästen zusammen. Sehenswert sind die Freskensäle, die Hauskapelle und das kleine Theater aus dem 18. Jahrhundert. Die Küche mit der beeindruckenden Herdstelle gibt Zeugnis, dass man schon damals den Genüssen frönte. In einer der schönsten Kirchen der Umgebung, Santissimo Corpo di Cristo, ist die einzige noch funktionierende venezianische Orgel aus dem 16. Jahrhundert untergebracht. Die Bemalung der Flügel durch „Il Pordenone“ macht sie noch wertvoller.

Sacile: das reizende Städtchen an der Flussschleife der Livenza
Sacile: das reizende Städtchen an der Flussschleife der Livenza © Elio e Stefano Ciol

Wenn es zwitschert in Sacile. „Giardino della Serenissima“ wurde Sacile einst genannt. Kein Wunder, denn das reizende Städtchen an der Flussschleife der Livenza hat auch den Venezianern gut gefallen. Schon 1077 gelangte der Ort unter die Patronanz der Pattychen und wurde zu deren westlichster Grenze. Daher verwundern auch die Befestigungsanlagen, mittlerweile aus vielen Epochen stammend, nicht weiter. Das repräsentativste Bauwerk ist der Palazzo Flagini-Biglia, er beherbergt heute, schon etwas heruntergekommen, die Bibliothek und das Museum. Die Piazza del Popolo wird von mehreren sehenswerten Palästen gerahmt. Beim Spritz im Caffè Commercio auf der Piazza kann man die Paläste auf sich wirken lassen und das schöne Leben genießen.

Belebte Flaniermeile. Betriebsamkeit herrscht auf der Via Garibaldi, der Flaniermeile mit kleinen Geschäften, dafür umfängt einen Ruhe beim Oratorio della Pieta direkt am Flussufer und im Dom San Nicolo. Dem Palazzo Carli und dem 62 Meter hohen Campanile sind venezianischen Einflüsse anzusehen. Nicht versäumen sollte man das kulinarische Zentrum San Quirino sowie Polcenigo, das zu den schönsten Dörfern Italiens zählt.