Wie haben die Kelten gelebt, was haben sie gegessen und wie haben sie sich gegen ihre feinde verteildigt? Das MAMUZ spürt an zwei Standorten historischen Fragen nach. In seiner Kombination aus Erlebnismuseum und Wissenszentrum ist das MAMUZ einzigartig.

Im März 2017 präsentiert das Zentrum nun eine Vortragsreihe zu den Kelten in Niederösterreich im MAMUZ Museum Mistelbach. Anlass ist das 20jährige Jubiläum des Keltenfestes am zweiten Standort Asparn.

Die Vorträge

16. März 2017:Pyramiden des Weinviertels

Auch heute noch zeugen die gewaltigen Grabhügel der Hallstattkultur von einstiger Macht und Größe. Im Weinviertel steht der höchste Grabhügel der gesamten Hallstattkultur, der 14 m hohe Tumulus von Großmugl. Die Bestattungssitten sind im Hallstattbereich sehr uneinheitlich, die Toten wurden körper- oder brandbestattet und sowohl in Flachgräbern als auch in Hügeln zur Ruhe gebettet. Über diese Bestattungsbräuche und über die zahlreichen Denkmäler, die „Pyramiden des Weinviertels“, erfahren Sie in diesem Vortrag.

23. März 2017 Keltische Siedlungen im Osten Österreichs

In den 1970er Jahren entdeckte der Landwirt Karl Fürst aus Haselbach in der Flur „Im äußeren Urban“ eine umfangreiche archäologische Fundstelle. 2010 wurden in Kooperation zwischen der Landesarchäologie Niederösterreich und dem Österreichischen Archäologischen Institut geophysikalische Prospektionen und Feldbegehungen durchgeführt, um die Struktur der Fundstelle zu klären. Es stellte sich heraus, dass der latènezeitliche Siedlungsbereich eine Größe von knapp 7 ha umfasst. Dieses Ergebnis war Anlass zu einer Forschungsgrabung mit dem Ziel diese Art von Zentralsiedlungen genauer untersuchen und interpretieren zu können. Eine genauere Erforschung der Bebauung solcher Siedlungen stellt bisher eine Forschungslücke dar. Es kam zu einem internationalen Forschungsprojekt mit der Université Strasbourg.
In vier Ausgrabungskampagnen von 2015 bis 2018 soll nun die keltische Zentralsiedlung von Haselbach ausschnittsweise untersucht werden.

30. März 2017 Die keltischen Heiligtümer von Roseldorf

Seit 2002 gräbt das naturhistorische Museum in Wien in Roseldorf eine keltische Zentralsiedlung aus. Im Laufe der Jahre wurden mehrere heilige Bezirke untersucht. Die Bedeutung der Entdeckung der Heiligtums von Roseldorf kann als archäologische Sensation angesehen werden, da bislang die Anlagen einzigartig in Mitteleuropa sind. Ähnliche Vergleichsfunde finden sich vor allem in Frankreich. Spannende Einblicke in die religiösen Vorstellungswelten der Kelten werden geboten.