Das artet ja in Stress aus. Nach dem Wasser-Triathlon sind gerade einmal 15 Minuten Pause bis zu den Riesenseifenblasen. Uiuiui. Da ist kindliches Zeitmanagement gefragt. Aber wofür hat man seine Personal Assistants wie Mama und Papa eingepackt? Sie können beim Formel-1-tauglichen Boxenstopp die Flüssigkeitstanks auffüllen, das Haupthaar trocknen, eine weitere Schicht Sonnencreme auftragen, die Schwimmflügerln abmontieren und weiter geht's im Sommer-Sonne-Spaß-Parcours.

Großkampftag für Kinderanimateure

© Jürgen Fuchs

Es ist einer der wenigen strahlenden Tage in diesen griesgrämigen Sommerferien. Bedeutet: Großkampftag für die beiden Kinderanimateure Melissa Posch und Dominik Hammer, denn die Gästezahl, die im Becken ihre Bahnen zieht oder vom Sprungturm köpfelt, ist beachtlich. Von Anfang Juli bis Mitte September sind die beiden Kinderanimateure gemeinsam mit ihren vier Kollegen Ansprechpartner in Sachen Spiel, Spaß, Spannung und Planscherei. Ihr Fachgebiet: der Kampf gegen die Langeweile der kleinen Gäste, die sich rund um den „Pavillon“ im Herzen des Thermengeländes tummeln. Schon in der Früh sind die 22-jährige Pädak-Studentin und der gleichaltrige Kindergartenpädagoge von Hotel zu Hotel gestapft, um ihr heutiges Programm zu präsentieren, das schon vor den Ferien vom Animationsteam ausgearbeitet wurde. Kindgerecht soll es sein und in erster Linie Spaß machen. Dominik Hammer: „Natürlich nimmt man Rücksicht, dass die Kleinen, aber auch die älteren an den Programmpunkten teilnehmen können.“ So kommen zum Beispiel die Großen bei den „Sand-Ballspielen“ wie Volleyball auf ihre Kosten, während die Kleinen bei „Ottos Wasserdisco“ das Tanzbein schwingen können. Den Animateuren verlangen die Arbeitstage, die in der Regel von 8.15 bis 17.15 Uhr dauern, vor allem Einfühlungsvermögen und Spontanität ab - zum Beispiel bei Schlechtwetter, wenn der Tag im nicht geplanten Sinn ins Wasser fällt.

„Otter Normalbesucher“

© Jürgen Fuchs

Start ist der morgendliche Rundgang von Hotel zu Hotel, wobei sich einer der Animateure dafür dank eines Ganzkörperkostüms in Otto, den Otter verwandelt. Der freundliche Kerl ist das Maskottchen der Therme Loipersdorf. „Da braucht man schon eine eigene Technik, um genug Luft zu kriegen“, lacht Dominik Hammer später, wieder in Shorts und Leiberl. „Ein Hotel hat Kerzen im Eingang stehen. Da weiß ich schon, wo ich nicht hintreten sollte“, gibt der Kinderpädagoge, der seit März in einem Grazer Kindergarten arbeitet, in der Mittagspause Auskunft. Er verdient sich hier in den Ferien etwas dazu, um sich mit seiner Freundin am Ende der Ferien Erholung in Gran Canaria und Tirol zu gönnen.Seine Kollegin Melissa schiebt bereits den zweiten Sommer Dienst als Kinderanimateurin. „Es ist wirklich toll mit den Kindern und macht auch richtig Spaß, aber es kann auch anstrengend sein. Wenn man am Abend heimkommt, muss man sich ein bisserl zurückziehen nach dem Wirbel“, sagt sie, während sich im Becken eine lange Schlange bildet - die Unterwasserfotos sind an der Reihe. Kamerakind: Dominik Hammer, der versucht, vom Beckenrand aus die Wasserratten ins beste Licht zu rücken. Es wird getaucht und gekudert.

Kurze Verschnaufpausen für Eltern

CARMEN OSTER