Auf dem Weg nach Süden, nach Venedig oder an die Obere Adria fahren die meisten an Spilimbergo vorbei. Schade. Das malerische Städtchen lockt mit heiterem Flair und hübschen Renaissance-Bauten. Fast könnte man vergessen, dass der scheinbar intakte historische Kern des Ortes vom verheerenden Erdbeben 1976 zerstört wurde.

Spilimbergo. Längst hat sich Spilimbergo vom Beben erholt, die Bausubstanz wurde mit liebevoller Detailgenauigkeit wieder hergestellt. "Heute ist Spilimbergo noch schöner als früher", sagt die Stadtführerin Carla Pietrella bei einem Gläschen Prosecco im "Bacchero", einem traditionellen Lokal mitten in der Fußgängerzone. Carla ist "vom Fach" - im doppelten Sinne. Wenn sie Reisende durch Spilimbergo führt, betreibt sie gemeinsam mit ihrem Bruder eine Trattoria mit einheimischer Küche. Das Lokal existiert seit 1887. Gastfreundschaft wird hier wichtig genommen, davon zeugt auch der Reise-Heilige Christophorus am Portal des mittelalterlichen Doms. Die Gassen von Spilimbergo sind hell, breit und ohne motorisierte Störenfriede ganz den Shopping-Flaneuren überlassen. Den Corso Roma flankieren zwei- bis dreigeschossige Patrizier-Häuser mit venezianischen Fenstern, braunen Holzläden und bunten Fresken an den Außenwänden.